KSC-Stürmer Matanovic trifft gegen seinen Ex-Klub St. Pauli und verzichtet auf Jubel: "Großen Respekt"

Hamburg - Der Fußball schreibt schon irre Geschichten! 13 Jahre lang trug Igor Matanovic (20) das Trikot des FC St. Pauli, im ersten Spiel als Gast am Millerntor traf er direkt.

KSC-Profi Igor Matanovic (20) hob nach seinem Treffer gegen seinen Ex-Verein FC St. Pauli, für den er 13 Jahre lang das Trikot trug, die Hände.
KSC-Profi Igor Matanovic (20) hob nach seinem Treffer gegen seinen Ex-Verein FC St. Pauli, für den er 13 Jahre lang das Trikot trug, die Hände.  © Axel Heimken/dpa

Mit dem KSC machte der 20-Jährige seinem Ex-Verein das Leben richtig schwer. Die Kiezkicker fanden kaum einen Weg gegen clever verteidigende Gäste, die kurz vor der Halbzeit ausgerechnet durch Matanovic in Führung gingen.

Nach einem abgewehrten Ball kam die Frankfurt-Leihgabe an den Ball und donnerte ihn in die Maschen. Fast schon entschuldigend hob er die Hände und verzichtete auf einen Jubel.

"Es waren gemischte Gefühle", gestand er nach der Partie. "Ich spiele beim KSC und versuche 100 Prozent zu geben und egal gegen wen, ein Tor zu schießen. Aus großem Respekt vor dem Verein habe ich auf einen Jubel verzichtet."

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Lange Zeit sah es auch so aus, als könnten die Karlsruher etwas mitnehmen. "Wir haben bis zur 65./70. Minute stabil dagegen gehalten", zeigte sich Matanovic zufrieden, für den nach 79 Minuten beim Stand von 1:0 Schluss war.

Bis zum Schlusspfiff sollte sich seine Laune aber noch dramatisch ändern. "Es ist extrem bitter, wenn du so spät zwei Tore kassierst und ein Spiel aus den Händen gibst", sagte er zu den Gegentoren durch Johannes Eggestein (80.) und Philipp Treu (90.+2). "Wenn du nicht 100 Prozent am Mann bist und Lücken lässt, wird das eiskalt ausgenutzt."

Igor Matanovic traut seinem Ex-Verein FC St. Pauli viel zu

Der 20-Jährige nahm sich auch in den Zweikämpfen gegen seine Ex-Kollegen nicht zurück.
Der 20-Jährige nahm sich auch in den Zweikämpfen gegen seine Ex-Kollegen nicht zurück.  © Axel Heimken/dpa

Der 20-Jährige wusste selbst, welche Wucht die Fans am Millerntor entfachen können, wenn sie ihre Mannschaft nach vorne pushen. Zum ersten Mal musste er das nun am eigenen Leib erfahren. St. Pauli stehe nicht umsonst an der Tabellenspitze. "Sie sind brutal heimstark."

Trotz der Niederlage genoss das Ex-St.-Pauli-Talent sein "Heimspiel". "Ich habe es genossen, hier zu sein, in meinem alten Zuhause", gestand er. "Es tut gut, wieder ein Tor zu schießen. Mannschaften, die oben stehen, liegen mir anscheinend."

Während der Partie hatte sich Matanovic einige hitzige Duelle mit seinen ehemaligen Mitspielern geliefert. "Im Spiel sind wir keine Freunde, das blendet man aus", erklärte er. "Ich hatte mit Eric Smith (26) ein, zwei Situationen gehabt, aber nach dem Spiel hat er mir die Hand gegeben. Ich hoffe, jetzt sind wir wieder Freunde." Aber nur bis zum Rückspiel in einem halben Jahr.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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