Zweifel beim HSV? Spieler sprechen nach KSC-Pleite von fehlender Leichtigkeit
Hamburg - "Das Volksparkstadion ist kein Ort für Zweifel", hatte Trainer Merlin Polzin (34) vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC gesagt. Die Spieler des HSV machten bei der 1:2-Heimniederlage aber einen ganz anderen Eindruck.

Nachdem die Patzer der Konkurrenz (kein Team aus dem oberen Tabellendrittel punktete an diesem Wochenende dreifach) den Rothosen eine Riesenchance eröffnet hatten, wirkten die Hamburger gegen den KSC fahrig und verunsichert.
"Wir haben nicht die richtigen Lösungen gefunden. Es war nicht das Selbstverständnis da, das wir schon mal hatten. Uns hat die Leichtigkeit gefehlt", fasste Robert Glatzel (31) nach dem Abpfiff treffend zusammen.
Coach Polzin war vor allem die defensive Vorstellung ein Dorn im Auge - immer wieder hatte seine Mannschaft die Badener mit teils haarsträubenden Fehlern eingeladen. Auch die beiden Gegentore fielen viel zu einfach.
"Wir wollten klar sein, was das Verteidigen angeht. Das haben wir nicht geschafft. Man muss festhalten, dass wir insgesamt kein gutes Spiel gemacht haben und es nicht verdient gehabt hätten, zu gewinnen", bilanzierte der Übungsleiter.
HSV verweist auf Vorsprung: "Haben alles in der eigenen Hand"

Den Kopf in den Sand stecken wollte der junge Trainer aber nicht: "Ich habe gesagt, dass wir keine Zweifel haben. Das ändert sich auch nicht durch ein verlorenes Spiel. Wir wissen ganz genau, was uns auf einen direkten Aufstiegsplatz gebracht hat. Wir lassen uns nicht einreden, dass wir irgendwas nicht schaffen können", so Polzin.
Goalgetter Davie Selke (30, erzielte sein 20. Saisontor) gab sich ähnlich kämpferisch: "Wir haben gezeigt, was wir imstande sind zu leisten. Da müssen wir wieder hinkommen. Wir wollen die Saison an den letzten drei Spieltagen vergolden und ich bin der festen Überzeugung, dass wir das auch hinbekommen."
Keeper Daniel Heuer Fernandes (32) verwies auf den weiterhin existierenden Vorsprung auf Platz drei und unterstrich: "Wir haben alles in der eigenen Hand."
Polzin gab abschließend die Richtung vor, betonte: "Wir wissen, dass es eine besondere Situation ist, aber wir haben Bock auf diese Situation. Wir werden nichts überbewerten, sondern uns der Sache mutig stellen. Das Motto lautet: Brust raus, Kopf nach oben."
Titelfoto: Christian Charisius/dpa