Wehen-Keeper Florian Stritzel vor Rückkehr nach Hamburg: "Highlight-Spiel"
Wiesbaden/Hamburg - Wenn der HSV am heutigen Sonntag (13.30 Uhr) auf den SV Wehen Wiesbaden trifft, wird es für einen Akteur ganz besonders: Gäste-Keeper Florian Stritzel (30) spielte sieben Jahre lang für die Hanseaten.
Zwischen 2007 und 2014 war der Torhüter für verschiedene Jugendmannschaften des HSV aktiv, lief 21-mal auch für die 2. Mannschaft auf. Über die Stationen Karlsruher SC und SV Darmstadt 98 landete er 2021 bei den Hessen.
Mit Blick auf seine Rückkehr erklärte der 30-Jährige im Interview mit TAG24: "Ich bin voller Vorfreude, weil ich weiß, dass ich dort ein paar Leute treffen werde, die ich kenne. Außerdem weiß ich, wie die Atmosphäre im Volkspark ist, wie schön das Stadion ist. Das ist mein Highlight-Spiel der Saison."
Bei aller Verbundenheit sei das Ziel aber natürlich trotzdem, Punkte zu holen - vielleicht sogar mehr als im Hinspiel, das 1:1 ausging. "Wenn nach dem Spiel ein Unentschieden steht, bin ich glücklich, aber wir fahren schon nach Hamburg, um ein bisschen mehr mitzunehmen", unterstrich Stritzel.
Dafür sei es notwendig, dass seine Mannschaft "defensiv strukturiert und organisiert" agiere, offensiv zudem auf ihre Chancen lauere. "Wir können vor allem über unsere Standards und über Konter gefährlich werden", verdeutlichte der Schlussmann.
Der HSV habe auf der anderen Seite vor allem im Angriff "extrem viel Qualität", so Stritzel. Darüber hinaus prophezeite der gebürtige Anklamer: "Das wird schon sehr schwer, das zu verteidigen."
Ex-HSV-Keeper Florian Stritzel wünscht den Rothosen den Bundesliga-Aufstieg
Die Defensive ist aber zweifellos das Prunkstück der Wiesbadener, die hinter dem FC St. Pauli (25) die zweitwenigsten Gegentore (31) in der 2. Bundesliga zugelassen haben - woran der Keeper einen großen Anteil hat.
Erst kürzlich verlängerte der Stammtorwart seinen Vertrag beim Aufsteiger. "Ich wusste schon früher, was ich zu leisten imstande bin. Das ist jetzt einfach eine Bestätigung für die harte Arbeit der letzten Jahre. Dass das jetzt Früchte trägt, ist für mich umso schöner", freute er sich.
Dass der SVWW auch in der kommenden Saison zweitklassig sein wird, ist zwar noch nicht sicher, die Chancen stehen angesichts von 31 Zählern und Rang 13 aber ganz gut. "Ich denke, dass wir eine gute Saison spielen. Wir hatten aber einige Spiele, wo noch mehr drin gewesen wäre", befand der 30-Jährige.
Dem HSV wünscht Stritzel indes den Aufstieg: "Mich würde es freuen, allein für das Umfeld. Die Stadt, das Stadion und die Fans haben es verdient, sich in der Bundesliga zeigen und Hamburg repräsentieren zu können."
Die Daumen drücken wird der Ex-Hamburger seinem alten Arbeitgeber allerdings erst wieder nach dem Duell am Sonntag.
Titelfoto: Jürgen Kessler/dpa