Vor Rekordkulisse: Werder gewinnt in Unterzahl gegen den HSV
Von Felix Schröder
Hamburg - Die Fußballerinnen von Werder Bremen haben das Pokal-Halbfinale vor der Rekordkulisse von 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion beim HSV mit 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gewonnen.

Doch auch die HSV-Frauen aus der 2. Liga durften nach dem packenden Duell stolz sein. Der größte Gewinner war aber der Frauenfußball.
"Das war unglaublich. Ich habe keine Stimme mehr. Ich bin eigentlich nicht so ein emotionaler Typ, aber das lässt ja niemanden kalt. Das war ein Krimi", sagte Werder-Spielerin Lina Hausicke (27) bei Sky: "Emotional und körperlich war das ein Riesenkraftakt."
Im Endspiel treffen die Hanseatinnen, die gegen den HSV lange in Unterzahl spielen mussten, am 1. Mai auf den Bundesligarivalen FC Bayern München.
Die Unterstützung durch die eigenen Fans bezeichnete HSV-Spielerin Christin Meyer (24) als "immens" - doch der Schmerz über das Ausscheiden war unmittelbar nach dem Abpfiff noch groß.
Es würden jetzt "erst mal ein paar Tränen" fließen, sagte Meyer, die aber auch meinte: "Für den Frauenfußball ist es ein tolles Event und ein tolles Statement."
Nie zuvor haben so viele Menschen ein Frauenfußballspiel im deutschen Vereinsfußball besucht
Begünstigt durch einen schweren Fehler von HSV-Torhüterin Inga Schuldt erzielte Sophie Weidauer (81. Minute) das 1:0 und die erneute Bremer Führung in der Verlängerung (117.). Verena Wieder (120.+1) erhöhte noch.
HSV-Kapitänin Sarah Stöckmann (89.) hatte spät ausgeglichen und den Gastgeber in die Verlängerung gebracht. Werder-Abwehrspielerin Saskia Matheis (54.) hatte die Gelb-Rote Karte gesehen.
Nie zuvor haben so viele Menschen ein Frauenfußballspiel im deutschen Vereinsfußball besucht. Der bisherige Rekord in einer Liga- oder Pokalpartie lag bei 44.808 Fans beim Pokal-Endspiel 2023 in Köln.
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa