Traumtor und Rote Karten! HSV verliert wilden Schlagabtausch gegen Paderborn

Hamburg - Dieses Duell hatte fast alles: Der HSV und der SC Paderborn 07 lieferten sich einen hochunterhaltsamen Schlagabtausch, in dem sich die Hamburger am Ende mit 1:2 (1:1) geschlagen geben mussten.

HSV-Akteur Laszlo Benes (l.) jubelt mit Mittelfeldpartner Immanuel Pherai über sein Traumtor zur Führung gegen den SC Paderborn.
HSV-Akteur Laszlo Benes (l.) jubelt mit Mittelfeldpartner Immanuel Pherai über sein Traumtor zur Führung gegen den SC Paderborn.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Obwohl die beiden Teams unter der Woche noch im DFB-Pokal im Einsatz waren, ging es direkt los wie die Feuerwehr: Erst zielte Raphael Obermair für die Gäste knapp daneben (2.), dann vergaben Immanuel Pherai (6.) und Robert Glatzel (9.) für die Rothosen.

In der 11. Minute brachte Laszlo Benes die Hausherren jedoch in Führung - und wie! Der Slowake legte sich die Kugel mit dem Oberschenkel einmal vor und jagte das Leder dann aus rund 25 Metern per Dropkick unter die Latte. Ein Treffer Marke "Tor des Monats".

Die Hamburger Glückseligkeit hielt allerdings nur zehn Minuten an: In der 21. Minute nahmen Ex-HSVer Filip Bilbija und Florent Muslija die Hintermannschaft der Gastgeber mit einem Doppelpass auseinander und Ersterer traf per Flachschuss eiskalt zum 1:1.

Paderborns Florent Muslija (r.) initiierte nahezu jeden Angriff der Ostwestfalen. Hier behauptet der Offensivakteur die Kugel gegen Hamburgs Bakery Jatta.
Paderborns Florent Muslija (r.) initiierte nahezu jeden Angriff der Ostwestfalen. Hier behauptet der Offensivakteur die Kugel gegen Hamburgs Bakery Jatta.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Auch in der Folge lieferten sich beide Seiten einen unterhaltsamen Schlagabtausch, unter anderem vergab Glatzel eine weitere dicke Gelegenheit für die Hanseaten (31.). Mit dem Unentschieden ging es in die Pause.

HSV gegen den SC Paderborn: Ansah trifft, Bilbija und Muheim sehen Rot

HSV-Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt (l.) war in der ersten wieder sehr auffällig, musste dann aber ausgewechselt werden.
HSV-Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt (l.) war in der ersten wieder sehr auffällig, musste dann aber ausgewechselt werden.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Nach dem Wiederanpfiff bot sich den 52.244 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Volkspark ein ähnliches Bild: Beide Mannschaften spielten munter nach vorn, waren im Abschluss zunächst aber nicht zwingend genug.

Das änderte sich jedoch in der 62. Minute: HSV-Verteidiger Dennis Hadzikadunic, der für den verletzten Stephan Ambrosius gekommen war, geriet bei einem eigentlich harmlosen Pass von Muslija ins Straucheln, sodass Ilyas Ansah allein aufs Tor zulief und zur Paderborner Führung traf - was für ein Bock!

Anschließend wurde es turbulent: Erst verpasste Bakery Jatta die postwendende Antwort (63.), dann sah Bilbija nach einem brutalen Tritt gegen Nicolas Oliveira und Videobeweis die Rote Karte (69.).

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Die Hamburger agierten allerdings nur knapp zehn Minuten in Überzahl, denn dann sah Miro Muheim nach einer Notbremse an Obermair und einem erneuten Videobeweis ebenfalls Rot (78.). In der darauffolgenden Schlussphase versuchten die Rothosen noch einmal alles, trafen jedoch zweimal nur noch die Latte.

So musste der HSV nach sieben Siegen in sieben Partien die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen, kann morgen erstmals aus den ersten drei Rängen der Tabelle rutschen.

Statistik zum Zweitliga-Duell zwischen dem HSV und dem SC Paderborn

16. Spieltag

Hamburger SV - SC Paderborn 07 1:2 (1:1)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - van der Brempt (46. Oliveira), Ambrosius (53. Hadzikadunic), Schonlau, Muheim - Poreba (74. Königsdörffer), Pherai (79. Heyer), Benes - Jatta, Glatzel, Öztunali (74. Nemeth)

Aufstellung SCP: Boevink - Obermair, Musliu, Heuer, Hoffmeier - Hansen (34. Klefisch), D. Kinsombi (79. Müller), Klaas (79. Schuster) - Bilbija, Muslija (70. Grimaldi), Ansah (70. Conteh)

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Zuschauer: 52.244

Tore: 1:0 Benes (11.), 1:1 Bilbija (21.), 1:2 Ansah (62.)

Gelbe Karten: Heyer (5), Benes (3) / Heuer (5)

Rote Karte: Muheim / Bilbija

Beste Spieler: Poreba, Benes / Klefisch, Muslija

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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