Transfercoup! Gescheiterter HSV-Star läuft künftig für Fünftligisten auf
Hamburg/Hallbergmoos - Was für ein Coup! Der ehemalige Bundesliga-Profi Matthias Ostrzolek (32, unter anderem FC Augsburg und Hamburger SV) läuft nach seinem Aus beim österreichischen Erstligisten FC Admira Wacker Mödling ab sofort für den Bayernligisten VfB Hallbergmoos auf. Dies bestätigte der Verein auf seinen Social-Media-Kanälen.
"Überraschender Neuzugang beim VfB! Ex-Profi Matthias Ostrzolek verstärkt den Kader der Bayernliga-Mannschaft ❤️💛💪🏼", hieß es auf Instagram.
Wie Anselm Küchle, Sportlicher Leiter des VfB, dem Münchner Merkur erklärte, sei der 32-Jährige sofort spielberechtigt und könnte bereits am Freitagabend im Spiel gegen den TSV Dachau 1865 sein Debüt geben. Küchle bestätigte, dass Ostrzolek zumindest im Kader stehen werde.
Doch wie kam es überhaupt zu dem Sensationstransfer des Bayernligisten?
Ostrzolek ist in Bochum mit Bastian Bornkessel, seines Zeichens Co-Trainer in Hallbergmoos, zur Schule gegangen. Nachdem der Ex-Profi zurück nach Augsburg gezogen war, tauschten sich die alten Freunde aus und machten den Wechsel perfekt.
Aus sportlicher Sicht soll der 32-Jährige das Team mit seiner Erfahrung führen und im Abstiegskampf zum Klassenerhalt führen. Aktuell belegt die Mannschaft mit nur elf mageren Punkten den vorletzten Tabellenplatz, der zur Relegation reichen würde. Der Vorsprung auf den Letzten TSV 1860 Rosenheim beträgt allerdings nur zwei Zähler.
Der VfB Hallbergmoos verkündet den Transfercoup von Matthias Ostrzolek auf Instagram
Ex-Profi Matthias Ostrzolek will in die Trainer-Tätigkeit hineinschnuppern
Neben dem Platz will Ostrzolek hingegen erste Einblicke in die Trainer-Tätigkeit erhaschen und schauen, ob er sich eine Zukunft an der Seitenlinie vorstellen könne, so Küchle, der dem Ex-Profi bescheinigte: "Er ist ein super Spieler und ein geiler Typ."
Nach den Aussagen des Sportlichen Leiters sei der gelernte Linksverteidiger topfit und werde vermutlich eine zentrale Rolle im Team des VfB einnehmen. "Er ist variabel einsetzbar. Es macht derzeit aber keinen Sinn, sich bei ihm auf eine Position festzulegen", betonte Küchle.
Ostrzolek begann seine Profi-Karriere beim damaligen Zweitligisten VfL Bochum (36 Spiele) und wechselte in der Winterpause der Saison 2011/12 in die 1. Bundesliga zum FC Augsburg (74). Dort reifte er zu einem der besten Linksverteidiger der Liga und fühlte sich zu Höherem berufen.
Nach zweieinhalb Jahren führte sein Weg zum HSV (89), wo er nicht an seine starken Leistungen anknüpfen konnte. Zur Saison 2017/18 schloss sich der heute 32-Jährige Hannover 96 (54) an, mit denen er in seiner zweiten Saison an der Leine abstieg.
Da er in den Planungen keine Rolle mehr spielte und nur noch selten zum Einsatz kam, folgte der Wechsel nach Österreich, wo er bis zum vergangenen Sommer in Mödling unter Vertrag stand. Und nun folgt das Abenteuer Bayernliga.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa