Stadtderby zwischen HSV und St. Pauli: Das wichtigste Duell seit Langem

Hamburg - So langsam fängt es an zu kribbeln: In Hamburg steht diese Woche alles im Zeichen des Stadtderbys zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli (Freitag/18.30 Uhr) - es ist das wichtigste Duell der beiden Rivalen seit Langem!

Am Freitagabend treffen der HSV und der FC St. Pauli im Hamburger Stadtderby aufeinander - es ist das wichtigste Duell der beiden Rivalen seit Langem.
Am Freitagabend treffen der HSV und der FC St. Pauli im Hamburger Stadtderby aufeinander - es ist das wichtigste Duell der beiden Rivalen seit Langem.  © Christian Charisius/dpa

Abgesehen von der Tatsache, dass das Derby für viele Anhänger beider Vereine schon ganz grundsätzlich das wichtigste Spiel des Jahres ist, in dem es um mehr als drei Punkte und "nur" die Stadtmeisterschaft geht, birgt das anstehende Duell eine selten große sportliche Brisanz.

Der größere Druck liegt dabei zweifellos auf den Rothosen: Die Mannschaft von Coach Tim Walter (47) startete im Sommer als haushoher Aufstiegsfavorit in die Saison, findet sich sechs Spieltage vor Schluss aber "nur" auf dem dritten Platz wieder.

Insbesondere die vergangenen Wochen waren - wie ein Großteil der Saison - ein einziges Auf und Ab: Hier ein 3:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg, da eine 2:4-Klatsche beim Karlsruher SC. Hier ein 6:1 gegen Hannover 96, da ein 0:2 beim 1. FC Kaiserslautern.

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Gerade die Pleite beim FCK am vergangenen Samstag schürte bei vielen HSV-Fans die Urangst, dass die Hanseaten auch im fünften Anlauf auf den letzten Metern die Rückkehr in die Bundesliga vergeigen könnten.

HSV-Coach Tim Walter (47) steht mit seiner Mannschaft vor dem Derby gehörig unter Druck. Bei den Anhängern geht die Angst um, dass der Aufstieg erneut verpasst wird.
HSV-Coach Tim Walter (47) steht mit seiner Mannschaft vor dem Derby gehörig unter Druck. Bei den Anhängern geht die Angst um, dass der Aufstieg erneut verpasst wird.  © Uwe Anspach/dpa

Umso bedeutender wäre ein (überzeugender) Sieg im Stadtderby: Nicht nur würde die Walter-Elf den Vorsprung auf die fünftplatzierten Kiezkicker auf neun Zähler ausbauen, die dadurch entstehende Euphorie könnte sie auch durch den Saison-Endspurt tragen.

St. Pauli will den Derbysieg, um eine überragende Aufholjagd zu krönen

St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) will mit seinem Team eine überragende Aufholjagd krönen. Bei einer Derby-Pleite wäre der Zug Richtung Aufstieg aber abgefahren.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) will mit seinem Team eine überragende Aufholjagd krönen. Bei einer Derby-Pleite wäre der Zug Richtung Aufstieg aber abgefahren.  © Michael Schwartz/dpa

Dasselbe gilt natürlich gleichermaßen für die St. Paulianer auf der anderen Seite: Auch für die Mannschaft von Rekordtrainer Fabian Hürzeler (30) hat die Partie im Volksparkstadion mehr als richtungsweisenden Charakter.

Durch einen Derbysieg würde eine bis dato herausragende Rückrunde mit zeitweise zehn Siegen in Serie noch mal ein Stück besonderer werden - und darüber hinaus die Hoffnung schüren.

Trotz der jüngsten 1:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig ist der FCSP - nach der Hinrunde wohlgemerkt ein Abstiegskandidat - noch voll drin im Aufstiegskampf. Ein Dreier würde den Rückstand auf den HSV auf drei Zähler verringern.

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Bei einer Pleite wiederum wäre der Zug in Richtung Oberhaus ziemlich sicher abgefahren. Auch wenn die Verantwortlichen stets davon sprachen, nur die Entwicklung im Sinn zu haben, wäre der Aufstieg naturgemäß die Krönung einer überragenden Aufholjagd der Braun-Weißen.

Logisch, dass die Kiezkicker lieber mit elf Siegen in Folge ins Stadtderby gegangen wären. Möglicherweise wurde die Motivation durch den Braunschweig-Rückschlag aber sogar noch einmal gesteigert, ganz nach dem Motto: "Jetzt erst recht!"

Und selbst wenn es am Ende nicht zum Aufstieg reichen sollte, würde St. Pauli sicherlich sehr gern zumindest dem ungeliebten Nachbarn die Tour vermasseln ...

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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