Schlafmützen der Liga! Warum bekommt der HSV diese Schwäche nicht in den Griff?
Hamburg - Er wirkte ratlos! HSV-Trainer Steffen Baumgart (52) hat in der anstehenden Länderspielpause alle Hände voll zu tun. Zu offensichtlich waren die Probleme seiner Mannschaft bei der peinlichen 1:3-Niederlage gegen Abstiegskandidat Eintracht Braunschweig.
Vor allem seine Leistungsträger brachten das Team immer wieder in Bedrängnis. Die Rückkehrer Sebastian Schonlau (30) und Jonas Meffert (28) sollten eigentlich für Stabilität sorgen, hatten aber wie auch Miro Muheim (26) ihre Anteile an den Gegentreffern.
"Die individuellen Fehler kosten uns im Moment zu viel. Wir müssen in der Lage sein, Fehlerketten zu unterbinden. Das liegt in meiner Verantwortung", stellte Baumgart klar. "Solche Dinge wie von Meffert können passieren. Fehler werden gemacht. Aber es kann nicht sein, dass wir drei, vier Fehler hintereinander machen in 30 Sekunden."
Neben den zahlreichen haarsträubenden Aussetzern seiner Stammkräfte bereitet vor allem auch der Blick in die Statistik Sorge. In Braunschweig kassierte der HSV bereits das sechste Gegentor nach eigenem Ballverlust. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es am Ende insgesamt nur neun.
Zum anderen, und das wiegt viel mehr, sind die Rothosen die Schlafmützen der Liga! Nach Wiederanpfiff kassierten sie gegen Braunschweig die Gegentreffer zehn und elf zwischen der 45. und 65. Minute.
HSV unter Steffen Baumgart so schwach wie nie
Auf diese Schwächephase angesprochen, hatte Baumgart vor der Partie noch erklärt: "Wir arbeiten daran, dass wir in der ersten Halbzeit gut am Mann sind und danach den Faden verlieren. Wir zeigen den Jungs auf, warum das so ist, und bleiben da dran."
Gewirkt hat es anscheinend nicht, wenn man die Gegentore durch Di Michele Sanchez (49.) und Philippe (65.) sieht. Baumgart ist nun gefordert, Lösungen zu finden. Das machte auch Kapitän Schonlau klar: "Dafür haben wir ein Trainerteam."
Zudem befindet sich der HSV derzeit in einer Schwächephase. Aus den letzten drei Ligapartien holte man nur einen Punkt, drei sieglose Partien in Serie gab es unter Baumgart noch nie. Nimmt man das DFB-Pokal-Aus in Freiburg noch dazu, sind es sogar vier.
Nach der Elversberg-Pleite vor zwei Wochen hatte sich Vorstand Stefan Kuntz (62) die Mannschaft vorgeknöpft, gebracht es hat augenscheinlich nichts. Entsprechend ungemütlich dürfte nicht nur das Wetter in den kommenden Tagen für die Spieler werden.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa