Riesenfrust beim HSV nach Remis auf Schalke: Spieler geraten aneinander
Hamburg - Wie wichtig werden diese beiden liegen gelassenen Punkte noch? Nach dem unnötigen 2:2 beim FC Schalke 04 trotz 90-minütiger Überzahl war der Frust bei den Protagonisten des HSV riesig.

Exemplarisch dafür war das, was sich kurz nach dem Abpfiff im Spielerkreis abspielte: William Mikelbrencis (21) und Jean-Luc Dompé (29) gerieten heftig aneinander. Letzterer musste sogar daran gehindert werden, auf seinen Landsmann loszugehen.
Während die beiden Franzosen sich anschließend nicht zu dem Vorfall äußerten, verrieten ihre Mitspieler, dass sie sich wegen irgendeiner Aktion im Spiel in die Wolle bekommen hatten.
"Die beiden haben eine enge Verbindung, sind beste Kumpels eigentlich. Man ist halt ein bisschen emotionaler nach so einem Spiel. Wir waren alle nicht glücklich mit dem Ergebnis", wollte Jonas Meffert (30) die Szene nicht überbewerten.
Auch Trainer Merlin Polzin (34) spielte den Vorfall herunter: "Von außen betrachtet sieht es vielleicht so aus, dass da irgendwas zwischen uns steht. Aber Jean-Luc tut extrem viel für Willi. Irgendwie gehört so was auch dazu, wenn du hier so ein Spiel erlebst."
HSV-Trainer Merlin Polzin hadert mit Chancenverwertung gegen Schalke

Dass es wahrscheinlich nicht zu der Auseinandersetzung gekommen wäre, wenn die Rothosen drei Punkte geholt hätten, lag auf der Hand - und die Möglichkeiten dafür waren allemal da.
Polzin haderte vor allem mit der Effektivität seiner Mannschaft in Hälfte zwei: "Wir haben es verpasst, das dritte Tor zu machen. Wir haben uns immer wieder durchkombiniert, es waren zahlreiche Chancen da. Das ist sehr, sehr ärgerlich."
Innenverteidiger Daniel Elfadli (28) sah es ähnlich: "Wir sind sehr enttäuscht. Mir fehlen ein bisschen die Worte. Die nächsten zwei Tage wird das noch ein bisschen schmerzen." Ludovit Reis (24) ergänzte: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, dass wir nicht gewonnen haben."
Meffert fasste abschließend zusammen: "So ein Spiel mit 90 Minuten Überzahl müssen wir einfach gewinnen. Das war eine Riesenchance." Der Sechser schob aber auch hinterher: "Es bringt nichts, sich jetzt verrückt zu machen" - die Aufstiegschance ist weiterhin groß.
Titelfoto: WITTERS