Neuer HSV-Sport-Vorstand Kuntz stellt klar: "Machen mit Baumgart weiter!"
Hamburg - Auf diese Antwort hatten alle gewartet! Am Donnerstagmittag wurde Stefan Kuntz (61) als neuer Sport-Vorstand beim Hamburger SV vorgestellt. Dabei ging es auch um die Zukunft von Trainer Steffen Baumgart (52).
Auf die Frage, ob der 52-Jährige auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie im Volksparkstadion stehen wird, hatte Kuntz bei seiner Antritts-Pk eine klare Antwort: "Ja, wir machen mit Steffen Baumgart weiter".
Als Gründe nannte der Europameister von 1996 neben den gemeinsamen Ideen, die sie in mehrstündigen Gesprächen bereits ausgetauscht hatten, auch die Gegebenheit, dass Baumgart bislang seine Ideen noch nicht vollends umsetzen konnte.
"Er hat noch keine Chance gehabt eine Vorbereitung zu machen und seine Vorstellungen zu Transfers zu äußern", erklärte Kuntz weiter. "Ich empfand es auch nicht als HSV-like den Trainer in Frage zu stellen." Auch wenn eben das große Ziel, der Aufstieg, erneut verpasst worden war.
Dieser soll nun nachgeholt werden, wenn nicht in der kommenden Saison, dann spätestens in der Spielzeit 2025/26. Denn solange hat Kuntz einen Vertrag im Volkspark, wie er erklärte.
Neuer Sport-Vorstand Stefan Kuntz sieht gute Grundqualität im HSV-Kader
Die kommenden Stunden und auch Tage werde er weiterhin nutzen, um mit den Verantwortlichen und den Profis ins Gespräch zu kommen. Aufgrund seiner Tätigkeit bei Sat.1 musste sich der neue HSV-Boss kurz nach der Pk auf dem Weg nach Bochum zum Relegationsduell zwischen dem VfL und Fortuna Düsseldorf machen. Mit an Bord: Claus Costa (39), Direktor Profifussball beim HSV.
"Wir werden die Zeit nutzen und über die einzelnen Personalien sprechen", sagte Kuntz und wusste: "Einige Spieler haben Ausstiegsklauseln." Dabei handelt es sich allen voran um das Top-Trio Robert Glatzel (30), Ludovit Reis (23) und Laszlo Benes (26). Zudem ist ein Austausch mit Kapitän Sebastian Schonlau (29).
Sportlich gesehen, sieht er beim HSV die Rahmenbedingungen für die erste Liga. "Eine gewisse Grundqualität ist im Kader vorhanden", war sich der Ex-Profi sicher. Dieser soll unter anderem mit jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs erweitert werden.
Zudem habe er selbst bei vorherigen Jobs gute Erfahrungen mit entwicklungsfähigen Leihspielern gemacht. Er wusste aber auch, dass der Konkurrenzkampf in der zweiten Liga groß ist, auch im Kampf um neue Spieler. "Es gibt Wunschspieler, aber die sind schwer zu bekommen."
Ehefrau merkte Stefan Kuntz die Begeisterung für den HSV-Job an
Doch warum entschied sich Kuntz, der zuletzt als türkischer Nationaltrainer tätig war, wieder für einen Vorstandsjob? "Es gab schon ein paar Anrufe und Ideen", verriet der 61-Jährige. "Aber der Unterschied war, und das hat mir meine Frau angesehen, als der HSV anrief, hat mein Herz geblubbelt. Ich hatte erste Bilder im Kopf von der Nord und von allem, was mit dem HSV zusammenhängt. Da war Gänsehaut."
Anschließend habe ihn seine Frau gefragt, wer am anderen Ende der Leitung gewesen sei. Doch da war die Entscheidung schon längst gefallen. Und ab jetzt gilt für Kuntz nur noch eines: der HSV!
Erstmeldung, 23. Mai, 13.39 Uhr; aktualisiert um 15.45 Uhr.
Titelfoto: Frederic Sierakowski/AP/dpa