Nach roter Karte in Magdeburg: So lange muss der HSV auf Guilherme Ramos verzichten
Hamburg - Das Urteil ist gefallen! Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat HSV-Profi Guilherme Ramos (26) für eine Partie gesperrt.
Der Abwehrspieler war am Sonntag beim 2:2-Unentschieden beim 1. FC Magdeburg in der 24. Minute von Schiedsrichter Robert Kampka (42) nach einer vermeintlichen Notbremse vom Platz gestellt worden.
Sowohl Ramos als auch der Verein haben dem Urteil zugestimmt.
Der Platzverweis sorgte im Nachgang aber für einige Diskussionen. HSV-Trainer Steffen Baumgart (52) fühlte sich klar benachteiligt und auch sein Vorgänger Tim Walter (48) konnte die Entscheidung kaum nachvollziehen. Auf X zeigte er ein Video des Fouls und schrieb dazu nur: "???"
Der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe (50) kommentierte diesen Beitrag und zweifelte ebenfalls die Entscheidung an.
Doch wie begründet der DFB den Pfiff und den Platzverweis? Unstrittig ist, dass Ramos FCM-Stürmer Luca Schuler (25) als letzter Mann leicht am Fuß traf, allerdings außerhalb des Strafraumes. Der entscheidende Kontakt, zumindest aus Sicht von Referee Kampka fand anschließend innerhalb des 16-Meter-Raums statt, als Ramos mit dem rechten Arm gegen Schuler stieß.
Ex-HSV-Trainer Tim Walter zweifelt auf X an der Entscheidung
DFB erklärt Doppel-Bestrafung für HSV-Profi Guilherme Ramos
Genau dieses Stoßen war für Kampka entscheidend, weswegen er auf Strafstoß und Rot entschied, wie Alexander Feuerherdt (54), Schiedsrichter-Sprecher des DFB, dem Abendblatt erklärte. "Dieser Kontakt innerhalb des Strafraums war nach der Wahrnehmung von Robert Kampka der entscheidende Impuls, um den Spieler zu Fall zu bringen. Diese Sichtweise wurde vom VAR bestätigt, weil die Bilder nicht das Gegenteil belegen."
Für Unmut auf HSV-Seiten sorgte auch die Doppel-Bestrafung aus Elfmeter für Magdeburg und roter Karte für Ramos. Denn eigentlich sollte sie abgeschafft worden sein.
"Bei strafbaren Vergehen mit den Armen ist immer davon auszugehen, dass solche Kontakte gegner- und nicht ballorientiert sind. Dadurch greift die Regel der Doppelbestrafung", sagte Feuerherdt.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa