Muheim-Aussetzer schockt den HSV! Rothosen holen nur einen Punkt gegen Paderborn
Hamburg - Kein Sieger im Sechs-Punkte-Spiel! Der HSV ist in einem hochunterhaltsamen Aufstiegsduell gegen den SC Paderborn 07 trotz zweimaliger Führung nicht über ein Remis hinausgekommen. Die Partie endete 2:2 (1:1).
Die Rothosen hatten dabei Glück, nach zwei Minuten nicht schon 0:2 zurückzuliegen: Erst rettete Sebastian Schonlau nach 55 Sekunden auf der Linie gegen Sirlord Conteh, dann köpfte Ex-HSVer Maximilian Rohr nach der anschließenden Ecke an den Pfosten!
Während die Gäste auch in der Folge tonangebend waren, dauerte es bis zur 30. Minute, ehe sich auch die Hanseaten erstmals gefährlich zeigten: Eine Hereingabe von Ludovit Reis fälschte Ron Schallenberg ab und der Ball trudelte knapp am rechten Pfosten vorbei.
Neun Zeigerumdrehungen später durfte der mit 57.000 Zuschauern ausverkaufte Volkspark aber jubeln: Robert Glatzel tankte sich zunächst gegen mehrere Spieler durch und war ein paar Sekunden später auch zur Stelle, um eine Flanke von Jean-Luc Dompé am zweiten Pfosten über die Linie zu drücken - 1:0 (39.).
Lang währte die Freude allerdings nicht, denn Julian Justvan glich nur vier Minuten später nach einem einfachen Doppelpass mit Conteh durch einen sehenswerten Schlenzer von der Sechzehnerkante zum 1:1 aus (43.).
Damit war die erste Hälfte aber noch nicht vorbei, denn in der 45. Minute köpfte Moritz Heyer das vermeintliche 2:1 - doch der Rechtsverteidiger hatte hauchzart im Abseits gestanden.
HSV gegen Paderborn: Kittel bringt die Führung, Muslija gleicht per Elfmeter aus
Der zweite Abschnitt machte da weiter, wo der erste aufgehört hatte: In der 49. Minute leistete sich Tobias Müller einen schlimmen Ballverlust am eigenen Sechzehner, Sonny Kittel umkurvte Keeper Jannik Huth und schob zum 2:1 ein - das Volksparkstadion explodierte!
In der Folge wurde die Partie immer packender! Ein rassiger Zweikampf reihte sich an den nächsten, und das Stadion verwandelte sich immer mehr in einen Hexenkessel. Auch HSV-Coach Tim Walter war voll dabei, holte sich wegen Meckerns die Gelbe Karte ab.
Fußball wurde aber auch noch gespielt, und die Hamburger hatten die Vorentscheidung auf dem Fuß: Heyer rutschte in eine Hereingabe von Dompé, konnte die Kugel aber aus nächster Nähe nicht im Kasten unterbringen - was für eine Riesenchance (59.)!
So kam es, wie es kommen musste und die Gäste glichen aus: Miro Muheim leistete sich an der Strafraumkante ein völlig unnötiges Foul an Florent Muslija und Referee Dr. Robin Braun zeigte zu Recht auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und versenkte eiskalt in die Mitte (73.).
In der Schlussphase passierte nicht mehr viel, es blieb beim 2:2! Der HSV hat somit weiterhin sechs Punkte Vorsprung auf den SCP, der FC St. Pauli (beim SV Darmstadt 98) und Fortuna Düsseldorf (gegen Holstein Kiel) können allerdings auf vier Zähler herankommen.
Darmstadt kann andersherum mit einem Dreier gegen die Kiezkicker bereits den Aufstieg perfekt machen, während der 1. FC Heidenheim seinen Vorsprung auf den HSV durch einen Sieg gegen den 1. FC Magdeburg auf sechs Zähler ausbauen kann.
Die Statistik zum Spitzenspiel zwischen dem HSV und dem SC Paderborn 07
31. Spieltag
Hamburger SV - SC Paderborn 07 2:2 (1:1)
Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert, Reis (76. Suhonen), Benes - Kittel, Glatzel, Dompé (82. Königsdörffer)
Aufstellung Paderborn: Huth - Heuer, Müller, Humphreys - Justvan, Schallenberg, Rohr (64. Klefisch), Obermair - Conteh (60. Pieringer), Leipertz (64. Nadj), Muslija (83. Srbeny)
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal)
Zuschauer: 57.000
Tore: 1:0 Glatzel (39.), 1:1 Justvan (43.), 2:1 Kittel (49.), 2:2 Muslija (73., Elfmeter)
Gelbe Karten: Schonlau (7), Heyer (8), Muheim (8) / Nadj (2)
Beste Spieler: Kittel, Glatzel / Justvan
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa