Mario Basler pestet gegen Ex-HSV-Trainer Tim Walter: "Arrogant und überheblich"
Hamburg - Er war schon immer ein Mann der klaren Worte! Während seiner aktiven Karriere stänkerte Mario Basler (55) des Öfteren vor laufenden Kameras gegen Mitspieler, Gegner oder Verantwortliche. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Jüngstes Opfer: Tim Walter (47), der am Montag beim Hamburger SV entlassen worden ist.
In seinem Podcast "Basler ballert" fand der Ex-Profi deutliche Worte. "Für mich war es klar, dass Tim Walter rausfliegt", polterte Basler gegen den ehemaligen HSV-Coach. "Ich habe es sowieso nicht verstanden, warum man so lange noch gewartet hat."
Aus seiner Sicht hätten die Verantwortlichen viel früher reagieren müssen.
Wie so viele andere hatte der 55-Jährige, der in seiner Karriere dreimal Deutscher Meister mit dem FC Bayern München geworden war und 1996 den EM-Titel mit der deutschen Nationalmannschaft gewinnen konnte, damit gerechnet, dass Walter bereits nach der zweiten misslungenen Relegation im Sommer, spätestens aber nach der Hinrunde seinen Stuhl im Volkspark hätte räumen müssen.
Doch die HSV-Bosse um Sport-Vorstand Jonas Boldt (42) gewährten ihm noch eine Gnadenfrist, ehe sie Walter am Montag vor die Tür setzten. Absolut verständlich aus Sicht von Basler.
"Man hat so viele Punkte liegen lassen, hat schon so viele Punkte verschenkt", beklagte er, obwohl die Rothosen in der Tabelle immer noch Dritter sind und sich in Schlagdistanz zu den direkten Aufstiegsplätzen befinden. Daher traut der 55-Jährige dem HSV den Aufstieg auch noch zu, allen voran, weil Walter nicht mehr Trainer ist.
Mario Basler fordert bereits die Entlassung beim HSV
Ein großer Fan des Fußballlehrers war Basler ohnehin nie, wie er offen zugab.
"Ich sehe ihn auch nicht gerne da draußen an der Außenlinie", stellte er klar. "Am Wochenende habe ich gesehen, dass er am Samstagfrüh zum Training kam, nach der Niederlage am Freitagabend gegen Hannover, und grinst in die Kameras rein, so völlig arrogant und überheblich."
Die zwei gescheiterten Anläufe in Sachen Aufstieg wollte Basler aber nicht nur an Walter festmachen. Er gab auch Boldt eine Mitschuld und forderte bereits weitere Konsequenzen. "Jonas Boldt zu entlassen wäre dann der nächste Schritt, wenn es nicht funktioniert."
Eigentlich war ein Scheitern von Walter als HSV-Coach auch eng mit der Personalie Boldt verknüpft, doch im Gegensatz zum Trainer darf der Sport-Vorstand bleiben - vorerst.
Der kommende Trainer, wer auch immer es sein mag, dürfte dann allerdings die letzte Patrone, wie Basler es nannte, von Boldt sein. "Er stand ja auch in Hamburg schon ein bisschen in der Kritik."
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