Kommt das böse Frühlingserwachen? HSV vor Wochen der Wahrheit

Hamburg - Wenn die Temperaturen milder werden, die ersten Blumen blühen und der Frühling naht, bricht beim Hamburger SV die Panik aus. Viermal scheiterte der einstige Bundesliga-Dino an sich selbst und verspielte einen deutlichen Vorsprung. So auch in diesem Jahr?

HSV-Trainer Tim Walter (47) ist nach wie vor vom Aufstieg überzeugt.
HSV-Trainer Tim Walter (47) ist nach wie vor vom Aufstieg überzeugt.  © Uli Deck/dpa

Noch sieht alles gut aus beim HSV. Mit 49 Punkten belegt die Elf von Trainer Tim Walter (47) nach 25 Spieltagen Relegationsrang drei. Der 47-Jährige ist nach wie vor davon überzeugt, dass die Rothosen nach fünf Jahren Abstinenz in der kommenden Saison wieder in der ersten Liga spielen werden. "Wir steigen definitiv aus", hatte er vor der Partie gegen Holstein Kiel (0:0) gesagt und wollte von der alljährlichen Frühlingsdelle nichts wissen.

Seine Meinung dürfte sich anschließend auch nicht geändert haben, aufgrund der Leistung dürften die Sorgen bei den Fans aber berechtigt sein. Denn die befürchten den alljährlichen Einbruch.

Ist die Panik aber überhaupt berechtigt?

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Zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht! Denn erst einmal stand der HSV zum vergleichbaren Zeitpunkt besser da - in der Saison 2018/19 waren es 50 Zähler.

Ein Blick auf die Vorjahrestabellen zeigt, dass in den vergangenen Jahren der Zweite höchstens 64 Punkte hatte, teilweise reichten auch schon 57 Zähler zum Aufstieg. Im schlimmsten Fall müsste der HSV fünf der verbleibenden neun Spiele gewinnen. Das sollte mit Blick auf das Restprogramm mehr als drin sein.

HSV-Partie gegen Fortuna Düsseldorf nach der Länderspielpause gibt die Richtung vor

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (27) verlieh der wackeligen Abwehr gegen Holstein Kiel Stabilität. Gegen Fortuna Düsseldorf fehlt er aber gelbgesperrt.
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (27) verlieh der wackeligen Abwehr gegen Holstein Kiel Stabilität. Gegen Fortuna Düsseldorf fehlt er aber gelbgesperrt.  © Marcus Brandt/dpa

Dennoch ist die Angst vor einem erneuten Scheitern im Volkspark nicht ganz unbegründet. Nach der 2:4-Klatsche beim Karlsruher SC ließen die Rothosen auch beim torlosen Remis gegen Kiel wichtige Punkte im Aufstiegskampf liegen. Und viel wichtiger noch: Das erste Mal seit dem 23. Oktober beendete der HSV einen Spieltag nicht auf einem direkten Aufstiegsplatz.

"Jetzt steigt noch niemand auf", gab sich Kapitän Sebastian Schonlau (27) trotzig. Damit mag er auch recht haben, zumal sich der Rückstand auf Tabellenführer SV Darmstadt 98 (52 Punkte) und auf den 1. FC Heidenheim (50) noch in Grenzen hält.

Nach der Länderspielpause wird es allerdings gleich zum richtungsweisenden Spiel bei Fortuna Düsseldorf kommen. Auf den Vierten beträgt der Vorsprung aktuell noch sieben Zähler, bei einer Niederlage wären es nur noch vier. Und dahinter lauert ausgerechnet der Stadt-Rivale FC St. Pauli, der nach acht Siegen in Serie nur so vor Selbstvertrauen strotzt.

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Ausgerechnet gegen Düsseldorf wird auch wieder Kapitän Schonlau fehlen. Dabei verlieh er der wackeligen Abwehr beim torlosen Remis gegen Kiel wieder mehr Stabilität. Dafür haperte es an der Offensive. "Wir sind ein stückweit an uns selbst gescheitert", gab der 27-Jährige zu.

HSV auf der Suche nach einer Alternative zu Kapitän Sebastian Schonlau

Wer gegen die Fortuna für den Kapitän ran darf, ist noch offen. Eine wirkliche Alternative zu Schonlau tat sich bislang nicht auf. Allen voran Javi Montero (24), der auch im Testspiel gegen Eintracht Braunschweig (1:2) eine unglückliche Figur abgab, brachte mitunter desolate Leistungen und erwies sich bislang nicht als zweitligatauglich. Trainer Walter muss sich etwas einfallen lassen.

Trotz einiger Baustellen hat der HSV weiterhin alles selbst in der Hand. "Wir dürfen uns nicht so sehr mit den anderen beschäftigen", bekräftige Glatzel. "Erst einmal müssen wir unsere Hausaufgaben machen." Doch genau damit taten sich die Hamburger zuletzt schwer.

Titelfoto: Uli Deck/dpa

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