Kommentar zum HSV und Davie Selke: Zweifel sind mehr als angebracht!
Hamburg - Seitdem berichtet wird, dass sich der HSV um Stürmer Davie Selke (29) bemüht, wird in den sozialen Medien ordentlich in die Tasten gehauen. Viele Stimmen sind negativ - zu Recht, findet TAG24-Redakteur Bastian Küsel.
Dass die Hanseaten einen weiteren Angreifer brauchen, ist klar. Zweitliga-Torschützenkönig Robert Glatzel (30) ist ein Knipser, hat es in den vergangenen Jahren aber allein nicht geschafft, die Rothosen in die Bundesliga zu schießen.
Andras Nemeth (21) ist zudem ein Backup, der in der vergangenen Spielzeit schlicht und einfach ungenügend performt hat. Null (!) Pflichtspieltore sind absolut desolat, schlechter geht es nicht.
Mit Otto Stange (17) haben die Hamburger einen vielversprechenden Nachwuchsspieler in den eigenen Reihen, der mittel- bis langfristig bei den Profis für Furore sorgen könnte. Für die kommende Saison kann der Youngster aber (noch) nicht die Lösung sein.
Warum also nicht Selke? Ganz einfach: Der Offensivakteur hat es faktisch bei keinem seiner bisherigen Klubs (unter anderem 1. FC Köln, Hertha BSC, RB Leipzig, Werder Bremen) geschafft, wirklich konstant abzuliefern.
Die meisten Partien (126) absolvierte der Stürmer für die Alte Dame aus der Hauptstadt. Seine Bilanz: 26 Treffer und 16 Vorlagen. Zahlen, die wirkliche Torgaranten nach einer Saison vorweisen können. Selke brauchte dafür viereinhalb Spielzeiten.
Dass Davie Selke beim HSV floppt, ist viel wahrscheinlicher als ein Erfolg
Abgesehen davon würde der 29-Jährige, auch wenn er dem Vernehmen nach zu Gehaltseinbußen bereit wäre, sicherlich nicht zu den Geringverdienern in der Hansestadt zählen.
Berücksichtigt man jetzt noch die Verletzungsanfälligkeit des Angreifers, der allein in der zurückliegenden Saison 126 Tage (!) ausfiel, bleiben einem nicht mehr viele Argumente übrig, die für eine Selke-Verpflichtung sprechen.
Ja, der HSV könnte Glück haben und mit dem Stürmer das fehlende Puzzlestück für den Aufstieg holen. Dass der von vielen als "Chancentod" betrachtete Profi komplett floppt, ist aber viel wahrscheinlicher. Zweifel an dem Plan der Hanseaten sind deshalb mehr als angebracht!
Titelfoto: Fotomontage: Marius Becker/dpa, Eric Münch