Ist HSV-Kapitän Sebastian Schonlau noch gut genug für die erste Elf?
Hamburg - Sehr, sehr unglücklich: Kapitän Sebastian Schonlau (30) dürfte nach dem 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg der einzige Spieler des HSV gewesen sein, der frustriert das Volksparkstadion verließ.
Dabei war zunächst alles so gut gelaufen: Nach einer Gala-Vorstellung in der ersten Hälfte führten die Rothosen hochverdient mit 3:0 gegen den FCM. Doch dann patzte der Abwehrchef wie aus dem Nichts.
Nach einem üblen Stockfehler brachte Schonlau seinen Gegenspieler Martijn Kaars (25) als letzter Mann zu Fall. Da der Magdeburger freie Bahn zum Tor gehabt hätte, revidierte Schiri Sven Jablonski (34) seine erste Entscheidung nach Ansicht der TV-Bilder und zeigte dem Hamburger Rot anstatt nur Gelb.
"Die Rote Karte war berechtigt, der VAR-Eingriff an der Stelle richtig", gab Coach Steffen Baumgart (52) nach dem Schlusspfiff zu. Zudem ergänzte der Trainer: "Ich hätte mir gewünscht, dass Bascho ihn laufen lässt, aber er ist ein Stück weit in ihn reingefallen."
So musste der Abwehrspieler letztlich niedergeschlagen den Rasen verlassen - bereits zum zweiten Mal in dieser Saison. Auch bei der 0:1-Niederlage gegen Hannover 96 im August war Schonlau des Feldes verwiesen worden.
Schonlau selbst kommentierte selbstkritisch: "Mit der Roten Karte bringe ich das ganze Spiel ins Wanken, das muss man so sagen. Die Jungs haben es danach aber wahnsinnig gut gemacht."
HSV: Lucas Perrin könnte gegen Elversberg sein Startelf-Debüt feiern
Mindestens für das kommende Auswärtsspiel bei der SV Elversberg (Samstag/13 Uhr) müssen die Hanseaten dementsprechend auf ihren Kapitän verzichten. Neuzugang Lucas Perrin (25) könnte sein Startelf-Debüt im Abwehrzentrum feiern.
Bei Schonlau wiederum bleibt die Frage, ob der 30-Jährige eigentlich noch gut genug für die erste Elf der Rothosen ist - neben seinen bekannten Tempodefiziten streute der Rechtsfuß nun schon zum wiederholten Male einen folgenschweren Patzer in sein Spiel ein.
Verbal ist der Verteidiger zweifellos immer noch ein Führungsspieler. Leistungstechnisch offenbart er in der bisherigen Saison allerdings reichlich Luft nach oben.
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa