HSV verpasst Aufstieg zum sechsten Mal: "Schwer in Worte zu fassen"
Hamburg - Aus und vorbei! Nach der ernüchternden und verdienten 0:1-Niederlage beim SC Paderborn 07 hat der HSV Gewissheit: Auch in der kommenden Saison spielt der einstige Bundesliga-Dino zweitklassig.
Entsprechend frustriert war Kapitän Sebastian Schonlau (29), der schon zur Pause ausgewechselt worden war, nach dem Abpfiff: "Es ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben unser großes Ziel ein weiteres Mal verpasst."
Die Art und Weise, wie die Rothosen in der Home-Deluxe-Arena über weite Strecken aufgetreten waren, war angesichts der Bedeutung der Partie unerklärlich - vor allem in der ersten Hälfte war es ein bodenloser Auftritt.
"Die Fehlerquote war einfach zu hoch. So ein Spiel kannst du dann nicht gewinnen. Wir sollten die Qualität haben, es in der einen oder anderen Situation besser zu machen", resümierte Steffen Baumgart (52) sichtlich geknickt am "Sky"-Mikrofon.
Miro Muheim (25) sah es ähnlich: "Das war absolut nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten Vollgas geben und unsere Chance auf Platz drei erhalten, aber es hat absolut nichts geklappt. Die Enttäuschung ist riesengroß."
An fehlendem Willen habe es aber nicht gelegen: "Die Jungs haben sich den Arsch aufgerissen, aber vorne hat der Mut und die Klarheit gefehlt. Ein schlechtes Spiel hat nichts mit der Einstellung zu tun", urteilte Baumgart.
HSV-Coach Steffen Baumgart will nächstes Jahr "angreifen"
Nach der schwachen Leistung und dem Aufstiegs-K.o zeigten die mitgereisten HSV-Fans eine beeindruckende Reaktion: Sie feierten ihre Mannschaft und zeigten damit einmal mehr, dass sie trotz allem hinter den Spielern stehen.
"Die Reaktion der Fans, der Support während des Spiels, der Zuspruch nach dem Abpfiff - das ist nicht selbstverständlich, absolut herausragend und macht diesen Verein aus", verdeutlichte Schonlau.
Nichtsdestotrotz, die Zahlen lesen sich alles andere als gut: Die Pleite in Paderborn war die zehnte in dieser Saison - eingestellter Negativrekord des HSV in der 2. Bundesliga.
Baumgart blickte bereits nach vorn, erklärte: "Wir müssen schauen, welche Jungs die richtigen sind, um den Angriff auf die Bundesliga zu starten. Was brauchen wir, um an diesem Standort aufzusteigen? Brauchen wir nur die besten Spieler oder vielleicht auch Jungs, die andere Qualitäten haben?"
Zu seiner eigenen Zukunft sagte der 52-Jährige: "Ich möchte gerne mit diesem Verein nach oben. Wir haben es dieses Jahr nicht geschafft, ich möchte es dann im nächsten Jahr ganz klar angreifen. Ich bin jetzt gerate sauer, verärgert und traurig, aber ich habe meine Ansätze, um diesen Weg zu gehen."
Titelfoto: David Inderlied/dpa