HSV verliert nach Grusel-Halbzeit beim KSC! Montero und Coach Walter sehen Rot
Karlsruhe - Was für ein desaströser Teil-Auftritt des HSV! Die Rothosen wurden in den ersten 45 Minuten des Auswärtsspiels beim Karlsruher SC komplett an die Wand gespielt und lagen zur Halbzeit bereits mit 0:3 zurück. Am Ende stand eine 2:4-Niederlage zu Buche.
Nach ruhigen Anfangsminuten gingen die Hausherren in der 10. Minute in Führung. Nach einem langen Ball und einer Kopfballverlängerung von Ex-HSVer Mikkel Kaufmann leistete sich Jonas David einen Stellungsfehler, sodass Paul Nebel an die Kugel kam und das Leder aus spitzem Winkel zum 1:0 in den Winkel hämmern konnte.
Anschließend spielten nur noch die Badener, die sich Chancen im Minutentakt herausarbeiteten: Nachdem Marvin Wanitzek an Keeper Daniel Heuer Fernandes gescheitert war (12. Minute) und Fabian Schleusener aus spitzem Winkel verzogen hatte (14. Minute), besorgte Leon Jensen das 2:0 (17.).
Wieder war es Kaufmann, der sich auf der rechten Seiten gegen zwei Gegenspieler bärenstark durchsetzte und seinen Mitspieler mit einem Rückpass auf den Fünfer mustergültig bediente - Jensen musste nur noch den Fuß hinhalten.
Der HSV stand ohne den verletzten Kapitän Sebastian Schonlau, der von Moritz Heyer vertreten wurde, defensiv komplett neben sich und musste nach einer Riesenchance von Kaufmann (19.) und einem Latten-Treffer von Jensen (20.) den dritten Gegentreffer schlucken.
Miro Muheim leistete sich einen viel zu kurzen Rückpass zu Heuer Fernandes, den Nebel erlief. Der Torschütze zum 1:0 flankte auf Schleusener, der die Kugel ins leere Tor drückte - 3:0 (32.). Auch in der Folge kam der KSC zu weiteren Chancen, bis zur Pause fiel aber kein weiterer Treffer.
KSC gegen HSV: Glatzel verkürzt, doch zwei Rote Karten und Schleusener entscheiden die Partie
Coach Tim Walter reagierte und brachte die Offensivakteure Andras Nemeth und Ransford-Yeboah Königsdörffer für die ganz schwachen Laszlo Benes und Jean-Luc Dompé. Die Folge: Die Rothosen waren viel präsenter und kamen zum Torerfolg.
Nach einer Ecke entstand im Strafraum der Badener eine unübersichtliche Szene, an deren Ende Robert Glatzel aus dem Gewühl heraus abschloss und auf 1:3 verkürzte (50.)! Sollte hier doch noch etwas gehen?
Ja, denn die Hanseaten hatten defensiv trotz einiger haarsträubender Fehler Glück, und vorn Knipser Glatzel: In der 80. Minute veredelte der Torjäger eine Muheim-Flanke und drückte das Leder mit dem Kopf zum 2:3 in den Winkel.
Die Vorentscheidung fiel jedoch wenig später in der 87. Minute: Der eingewechselte Javi Montero brachte Schleusener zu Fall und sah seine zweite Gelbe Karte - Gelb-Rot!
In Unterzahl sollte den Hanseaten der Ausgleich nicht mehr gelingen, stattdessen machte der KSC mit dem Treffer zum 4:2 durch Schleusener in der 89. Minute den Deckel drauf. Direkt im Anschluss sah Coach Walter wegen Meckerns noch die Rote Karte und dann war Schluss! Der HSV ging als verdienter Verlierer vom Platz.
Die Statistik zum Zweitliga-Duell zwischen dem KSC und dem HSV
24. Spieltag
Karlsruher SC - Hamburger SV 4:2 (3:0)
Aufstellung KSC: Gersbeck - Thiede, Kobald, M. Franke, Heise (82. Brosinski) - Gondorf, Jensen (68. Cueto), Nebel, Wanitzek - Schleusener, Kaufmann (68. Batmaz)
Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Katterbach (38. Mikelbrencis), David (38. Montero), Heyer, Muheim - Meffert, Reis (76. Kittel), Benes (46. Königsdörffer) - Jatta, Glatzel, Dompé (46. Nemeth)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 23.000
Tore: 1:0 Nebel (10.), 2:0 Jensen (17.), 3:0 Schleusener (32.), 3:1 Glatzel (50.), 3:2 Glatzel (3:2), 4:2 Schleusener (89.)
Gelbe Karten: Gondorf (3), Kaufmann (3) / Montero (1)
(Gelb-)Rote Karten: Montero (1), Walter (1)
Beste Spieler: Jensen, Schleusener, Kaufmann / -
Erstmeldung: 12. März, 14.25 Uhr. Aktualisiert: 15.32 Uhr
Titelfoto: Uli Deck/dpa