HSV überzeugt endlich mal wieder auf ganzer Linie: "Das tut verdammt gut"
Hamburg - Endlich! Der HSV hat sich bei dem hochverdienten 3:0-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden mal wieder von seiner guten Seite präsentiert und neue Hoffnung im Aufstiegskampf geschöpft.
Nach den schwachen Auftritten zuletzt waren die Rothosen gegen den Aufsteiger von Beginn an da. "Wir haben verdient in dieser Höhe gewonnen und über weite Strecken des Spiels viele gute Aktionen gehabt", urteilte Coach Steffen Baumgart (52) nach dem Schlusspfiff.
Der Übungsleiter hatte gegen die Hessen mit einer taktischen Veränderung überrascht: Ludovit Reis (23) agierte gegen den Ball als Rechtsverteidiger, im Spiel nach vorn rückte er auf seine gewohnte Position im Mittelfeld.
Überragender Mann bei den Hanseaten war aber Laszlo Benes (26), der sowohl bei Miro Muheims (25) Treffer zum 1:0 (33.) als auch beim 3:0 von Ransford-Yeboah Königsdörffer (21, 85.) als Vorlagengeber glänzte.
In der 51. Minute erzielte er mit einem Freistoß à la Ronaldinho zudem das 2:0 - er schoss den Ball unter der Mauer durch. "Ich habe erkannt, dass kein Gegenspieler hinter der Mauer lag. Ich war ziemlich sicher, dass die Mauer hochspringt und wollte das Tor genau so erzielen", offenbarte der Slowake.
Ähnlich besonders wie das Tor des Linksfußes war auch das, was vor dem Anpfiff passierte: Nach dem Aufwärmen versammelten sich alle Spieler, auch die verletzten, gemeinsam mit dem Trainerteam und Direktor Profifußball Claus Costa (39) vor der Nordkurve, um Zusammenhalt zu zeigen.
HSV-Coach Steffen Baumgart findet trotz Sieg ein Haar in der Suppe
"Für die Fans und uns war es vor und während des Spiels wichtig, noch einmal eine besondere Einheit zu demonstrieren. Am Ende wollen wir alle gemeinsam bei der Nordtribüne stehen und einen Sieg bejubeln. Das ist uns heute gelungen. Das tut verdammt gut", erklärte Kapitän Sebastian Schonlau (29).
Königsdörffer betonte indes, dass die Hamburger im Aufstiegskampf nicht auf die Konkurrenz, sondern nur auf sich gucken wollen. "Wir müssen unser Ding machen. Solange wir gewinnen, ist alles gut", verdeutlichte er.
Und Baumgart? Der fand trotz des deutlichen Sieges doch noch ein Haar in der Suppe: "In der einen oder anderen Situation können wir noch sauberer werden. Vieles war gut, ich habe aber auch vieles gesehen, was die Jungs können, aber noch nicht zu 100 Prozent gemacht haben."
Wie günstig, dass die Rothosen dank der Länderspielpause nun zwei Wochen Zeit haben, um daran zu arbeiten.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa