HSV-Trainer Tim Walter nach Pleite bei Holstein Kiel stocksauer: "Sehr, sehr dämlich!"

Hamburg - Der Frust war groß! Der Hamburger SV hat es am Samstagnachmittag verpasst, mit dem Erzrivalen und Tabellenführer FC St. Pauli nach Punkten gleichzuziehen. Stattdessen verloren die Rothosen bei Holstein Kiel nach einer dramatischen Schlussphase mit 2:4 (0:1).

HSV-Trainer Tim Walter (48) konnte aufgrund der schlechten Leistung seiner Mannschaft kaum noch hinsehen.
HSV-Trainer Tim Walter (48) konnte aufgrund der schlechten Leistung seiner Mannschaft kaum noch hinsehen.  © Axel Heimken/dpa

Der HSV tat sich, wie schon in vielen Spielen gegen die Störche, unheimlich schwer und wirkte ein wenig von der taktischen Formation mit Viererkette überrascht. "Wir sind denkbar ungünstig ins Spiel gekommen und machen uns durch zu viele Fehler das Leben selber schwer", haderte Trainer Tim Walter (48).

Einer dieser besagten Fehler war ein ungeschickter Zweikampf von Miro Muheim (25) im eigenen Strafraum, bei dem er Lewis Holtby (33) zu Fall brachte.

"Wir verursachen selbst einen unnötigen Elfmeter und laden Kiel zu Chancen ein und verteilen zu viele Gastgeschenke", ärgerte sich der 48-Jährige. "Dafür haben wir die Quittung bekommen.

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Nach dem verwandelten Elfmeter durch Steven Skrzybski (20. Minute) liefen die Rothosen früh einem Rückstand hinterher. "Heute war vieles nicht gut", monierte auch Keeper Daniel Heuer Fernandes (30), der sein Team lange im Spiel hielt. "Wir haben uns zu wenig an den Plan gehalten, den wir eigentlich hatten."

Der HSV wirkte fast schon lethargisch, spielte mit viel zu wenig Bewegung, viel zu wenig Tempo und viel zu wenig Dominanz. Ganz anders hingegen die Kieler, die Anfang der zweiten Halbzeit durch einen Treffer von Benedikt Pichler (26, 57.) auf 2:0 erhöhten.

HSV kommt durch Glatzel-Doppelpack zurück, lässt sich dann aber auskontern

Die Freude über den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich durch Robert Glatzel wehrte beim HSV nur kurz.
Die Freude über den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich durch Robert Glatzel wehrte beim HSV nur kurz.  © Axel Heimken/dpa

Kaum jemand hatte nun noch einen Pfifferling auf die Hamburger gesetzt. "Dass wir dennoch zu jeder Zeit zurückkommen können, ist eine Qualität von uns, das haben wir auch heute wieder gezeigt", spielte Walter auf den Doppelpack von Robert Glatzel (29, 71., 80.) an.

Die Partie an der Förde droht nun zugunsten der Gäste aus der Hansestadt zu kippen. "Doch nach dem 2:2 haben wir uns zu dämlich angestellt!", fand der Trainer deutliche Worte. Wieder hätten sich seine Spieler nicht an den Plan gehalten.

"Wir haben unsere Prinzipien, unsere Vorstellungen und unsere Abläufe, doch davon haben wir zu wenig umgesetzt", legte auch Heuer Fernandes nach. "Deshalb haben wir es über die 90 Minuten betrachtet nicht verdient, Punkte mit nach Hause zu nehmen."

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Durch die Niederlage rückte Holstein auf einen Zähler an den HSV heran, am Sonntag kann Fortuna Düsseldorf mit einem Sieg bei Greuther Fürth noch an den Hamburger vorbeiziehen. So oder so, in der Länderspielpause herrscht dringender Klärungsbedarf im Volkspark nach dieser Leistung.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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