HSV: Streit zwischen Fans und Polizei - darauf setzt der Verein jetzt

Hamburg - Im anhaltenden Streit zwischen einzelnen Fangruppierungen und der Polizei sieht sich der HSV in einer vermittelnden Rolle.

HSV-Fans halten Plakate mit der Aufschrift "Niemals Freund, niemals Helfer" und "Ganz Hamburg hasst die Polizei" hoch.
HSV-Fans halten Plakate mit der Aufschrift "Niemals Freund, niemals Helfer" und "Ganz Hamburg hasst die Polizei" hoch.  © Marcus Brandt/dpa

"Wir setzen weiterhin auf einen Dialog, der einen Schritt aufeinander zugeht, und werden im Sinne des HSV sowie des Stadionerlebnisses Lösungen finden", sagte der für Fans, Kultur und Identität zuständige HSV-Direktor Cornelius Göbel am Donnerstag in einem Interview auf HSV.de.

Der Konflikt besteht seit Ende Februar. Nach dem Spiel beim FC Hansa Rostock (2:2) hatte es in einem Zug eine stundenlange Kontrolle von mehr als 850 HSV-Fans gegeben. Ziel sei es gewesen, nach mutmaßlichen Gewalttätern zu suchen. Laut Polizei seien 31 Verdächtige ermittelt worden.

Beim anschließenden Spiel gegen Elversberg (1:0) stand auf einem Banner im Volksparkstadion: "Ganz Hamburg hasst die Polizei." Auf einem Plakat wurde ein Helm gezeigt, aus dem Blut fließt. Am vergangenen Sonntag beim 1:2 gegen Osnabrück verbrannten Fans im Stadion eine Polizei-Uniform.

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Betroffene, Hamburger Politiker und auch der HSV stellten und stellen die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes im Zug infrage. "Im Vorfeld dieser Maßnahme stehen Straftaten, die zweifelsohne von HSV-Fans begangen wurden. Ein Großteil der HSV-Fans im Zug war aber in keiner Weise an diesen Straftaten beteiligt", sagte Göbel.

HSV: Fan-Direktor Cornelius Göbel hofft auf Einsicht bei den Anhängern

Für ihn ging allerdings auch die Choreo mit der Aufschrift "Ganz Hamburg hasst die Polizei" zu weit. "Das Banner mit dem eingeschlagenen Helm sowie das öffentliche Verbrennen einer Uniform stellen sehr wohl einen Straftatbestand dar, den wir selbstverständlich noch weniger akzeptieren können", sagte er.

Der HSV-Verantwortliche setzt auf Einsicht und Eigenverantwortung bei den Fans: "Hier steht gerade viel auf dem Spiel. Ab einem gewissen Punkt können wir die Privilegien nicht mehr aufrechterhalten, dann entscheiden andere."

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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