HSV spielt gegen Hertha BSC "wie ein Bundesligist" und setzt ein Ausrufezeichen
Hamburg - Besser hätte es kaum laufen können: Der HSV hat durch das hochverdiente 3:0 gegen Absteiger Hertha BSC nicht nur die Tabellenspitze der 2. Bundesliga erobert, sondern auch ein Ausrufezeichen gesetzt.
Zu keiner Zeit ließen die Hanseaten im heimischen Volksparkstadion Zweifel daran aufkommen, wer den Platz am Ende der 90 Minuten als Sieger verlassen würde - das unterstrich auch Gäste-Coach Pal Dardai (47).
"Es war eine Klasse Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Mit dem Publikum im Rücken hat der HSV gespielt wie ein Bundesligist", erklärte der Ungar nach dem Abpfiff - und er ergänzte: "Bei diesem Gegner 3:0 zu verlieren, ist überhaupt keine Blamage."
Was für ein Riesenlob für HSV-Trainer Tim Walter (47) und seine Mannschaft, die erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb. "Ich bin vor allem froh darüber, dass wir hinten die Null gehalten haben", jubelte Sechser Jonas Meffert (28).
Insbesondere in der ersten Hälfte hätten die Rothosen "ein gutes Spiel" gemacht, resümierte der Mittelfeldspieler. Walter sah es ähnlich: "Hertha hat versucht, uns unter Druck zu setzen, aber wir waren von Anfang an im Spiel und haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen."
Die logische Konsequenz war eine 2:0-Halbzeitführung, die durch einen sehenswerten Linksschuss von Bakery Jatta (25) und einen Foulelfmeter von Laszlo Benes (25, viertes Saisontor) zustande gekommen war.
HSV nach starkem Saisonstart: "So wollen wir natürlich weitermachen"
Zwar schalteten die Hamburger im zweiten Abschnitt einen Gang zurück, in Gefahr war der Heimsieg aber zu keiner Zeit. Knipser Robert Glatzel (29, ebenfalls das vierte Saisontor) machte in der 82. Minute mit dem 3:0 den Deckel drauf.
"Ein rundum gelungener Heimsieg. Es war ausschlaggebend, dass wir heute so gut verteidigt haben. Wir als Mannschaft insgesamt, aber besonders auch die Viererkette hat die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen", freute sich der Goalgetter anschließend.
Keeper Daniel Heuer Fernandes (30) bilanzierte: "Wir haben das Spiel von der ersten Minute angenommen, die Zuschauer sofort auf unsere Seite gebracht und eine Euphorie entfacht. Und wir waren brutal in den Zweikämpfen."
Während Miro Muheim (25) die Restverteidigung und den "hellwachen" Auftritt der Mannschaft lobte, sprach Torschütze Benes zudem vom "nächsten Schritt". Walter bemängelte lediglich, dass das 3:0 etwas früher hätte fallen müssen.
So oder so, mit sieben Punkten aus drei Spielen - allesamt gegen vermeintliche Top-Teams - hat der HSV einen starken Saisonstart hingelegt. Muheim gab abschließend die Richtung vor: "So wollen wir natürlich auch in den nächsten Spielen weitermachen."
Titelfoto: Axel Heimken/dpa