Hamburg - Kommt es beim Hamburger SV zum richtig großen Knall? Nach dem sechsten verpassten Aufstieg war klar, dass im Volkspark Köpfe rollen werden.

Als Erstes traf es Sport-Vorstand Jonas Boldt (42), der am Dienstag vom Aufsichtsrat entmachtet wurde und seinen Hut nehmen musste. Ein Nachfolger war schnell gefunden. Der Verein präsentierte im selben Atemzug Stefan Kuntz (61).

Besonders kurios: Als der HSV auf der Suche nach einem Nachfolger für Tim Walter (48) war, stand Boldt mit Kuntz im Austausch und wollte ihn bereits im Februar in den Volkspark lotsen. Nun löst er ihn höchstpersönlich ab.

Kuntz zeigte sich von seiner neuen Aufgabe hellauf begeistert. "Mit großer Begeisterung und voller Energie trete ich die Position des Sportvorstandes beim HSV an", erklärte der 61-Jährige in einem Instagram-Beitrag des Vereines. "Ich bin unglaublich glücklich, diese neue Herausforderung anzunehmen und Teil eines so renommierten Traditionsvereins wie dem HSV zu werden."

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Zuletzt war der Europameister von 1996 als türkischer Nationaltrainer tätig, wo er im September 2023 seinen Platz räumen musste, nachdem der Verband die Qualifikation für die Endrunde in Gefahr gesehen hatte.

Nun soll der zweifache Bundesliga-Torschützenkönig (1985/86 und 1993/94) den wankenden Riesen, der ab der kommenden Saison der Dino der 2. Liga ist, wieder in die Spur bringen. Die Frage ist nur: mit welchem Personal?

Auf der einen Seite haben einige Leistungsträger wie Robert Glatzel (30) betont, wie wichtig ihnen Kontinuität sei und wie gut die Zusammenarbeit mit Boldt sei. Der Angreifer ist einer von vielen Akteuren, die den HSV per Ausstiegsklausel verlassen können. Hier muss Kuntz Überzeugungsarbeit leisten.

Zudem muss er entscheiden, wie es mit Boldts Vertrautem Claus Costa (39, Sportdirektor) und Trainer Steffen Baumgart (52) weitergeht.

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Letzterer hatte die Rothosen Ende Februar auf Platz drei übernommen, die Saison aber nur auf Rang vier abgeschlossen. Im Gegensatz zu Vorgänger Walter holte die Mannschaft unter Baumgart weniger Punkte (1,67 zu 1,76) und konnte nur selten überzeugen.

Es obliegt nun Kuntz, ob der 52-Jährige eine weitere Chance an der Seitenlinie im Volkspark erhalten wird oder nicht.