HSV rutscht tiefer in die Krise: Fans werden laut, Baumgart hat keine Erklärung
Hamburg - Zwei Remis, drei Niederlagen - die Bilanz des HSV aus den vergangenen fünf Pflichtspielen liest sich erschreckend. Auch gegen den FC Schalke 04 konnten die Rothosen am gestrigen Samstag trotz einer klaren Führung nicht gewinnen.
Nach dem Schlusspfiff bekamen die Hanseaten die Quittung für die desolaten Ergebnisse in den vergangenen Wochen: Die Ultras in der Nordkurve sorgten für ein gellendes Pfeifkonzert und machten ihrem Unmut lautstark Luft.
Dabei hatte nach der ersten Halbzeit alles nach einem Heimerfolg ausgesehen: Durch Treffer von Marco Richter (26) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (23) lagen die Hamburger zur Pause mit 2:0 vorn, zudem hatten die Schalker so gut wie gar keine Gefahr ausgestrahlt.
"Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gespielt. Vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, hat funktioniert", resümierte Coach Steffen Baumgart (52) nach der Partie. Aber: Die Chancen für den dritten Treffer wurden nicht genutzt.
So ließen die Hausherren Königsblau am Leben. Und die Knappen rafften sich noch einmal auf, erzielten durch Amin Younes (31) den Anschluss (57.). HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (30) hatte mit dem Oberschenkel unfreiwillig die Vorlage geleistet.
Von einem individuellen Fehler des Abwehrchefs wollte Baumgart aber nichts wissen: "Das war einfach unglücklich. Solche Sachen passieren im Fußball. Bascho ist und bleibt einer unserer wichtigsten Spieler."
HSV-Coach Steffen Baumgart wirkt nach Leistungsabfall ratlos
Nach dem ersten Gegentor verloren die Rothosen dann allerdings völlig den Faden: "Da haben wir es tatsächlich nicht gut gemacht. Eine Erklärung dafür gibt es nicht. Die Frage ist einfach, warum wir die Räume in der Phase so groß gelassen haben", wirkte Baumgart ein Stück weit ratlos.
So kam es, wie es kommen musste und S04 traf durch Kenan Karaman (30) zum verdienten Ausgleich - bei dem es letztlich blieb. "In der 2. Halbzeit haben wir 30 Minuten kein gutes Gesicht gezeigt. Das 2:2 ist enttäuschend für uns", verdeutlichte Davie Selke (29), der blass geblieben war.
Durch den verspielten Sieg verpassten die Hamburger den Sprung auf Tabellenplatz drei. Stattdessen können sie an diesem Wochenende sogar noch auf Rang acht abrutschen.
Es könnte in den kommenden Tagen nicht nur aufgrund des Wetters ungemütlich im Volkspark werden ...
Titelfoto: WITTERS