HSV rutscht auf Platz sieben und hat den Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand
Hamburg - Neun Spiele, sieben Punkte Rückstand - auf dem Papier ist für den Hamburger SV im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga noch alles möglich. Doch wie realistisch ist die Rückkehr ins Oberhaus wirklich noch?
Durch die coronabedingte Absage des Heimspiels gegen den FC Erzgebirge Aue mussten die Rothosen am Wochenende tatenlos mitansehen, was die Konkurrenz macht - und die patzte!
Der Tabellenführer SV Darmstadt 98 (48 Punkte) kam gegen den SV Sandhausen nicht über ein Remis (1:1) hinaus, ebenso erging es dem Zweiten FC St. Pauli (48) bei der SG Dynamo Dresden (1:1).
Werder Bremen (Platz drei/48) blieb sogar komplett ohne Zähler und verlor beim 1. FC Heidenheim (Platz sechs/42) mit 1:2. Lediglich der 1. FC Nürnberg (Platz vier/45) und der FC Schalke 04 (Platz fünf/44) punkteten dreifach.
Somit vergrößerte sich der Rückstand der Hanseaten auf die Tabellenspitze trotz der Spielabsage zwar nicht, hinter Nürnberg, Schalke und Heidenheim stehen die Hamburger jetzt aber nur noch auf Rang sieben (41 Punkte).
Natürlich hat der ehemalige Bundesliga-Dino nun noch eine Partie mehr als die Konkurrenz, die notwendige Aufholjagd in den kommenden Wochen wird aber alles andere als leicht - und dabei spielt auch das Restprogramm eine Rolle.
Viel beschäftigter HSV ist auf die Fehler der Konkurrenz angewiesen
Blickt man auf die noch verbleibenden Gegner des HSV, wird vor diesem Hintergrund ziemlich schnell deutlich, dass die Rothosen den Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand haben.
Da die Mannschaft von Coach Tim Walter (46) nur noch auf Teams trifft, die in der Tabelle weiter unten stehen, können die Hanseaten nicht mehr in direkten Duellen mit den Spitzenteams Boden gut machen, sondern sind auf deren Fehler angewiesen.
Zwar nehmen sich die anderen Top-Klubs in den noch ausstehenden Duellen die Punkte gegenseitig weg, die Hamburger müssen jedoch erst einmal ihre eigenen Hausaufgaben gegen die schwächeren Teams erledigen - und gegen die tut man sich traditionell schwer.
Dabei könnte es auch zum Faktor werden, dass der HSV durch das Nachholspiel gegen Aue (5. April/18.30 Uhr) sowie das DFB-Pokal-Halbfinale gegen den SC Freiburg (19. April/20.45 Uhr) gleich zwei Englische Wochen hat, die die anderen Aufstiegsaspiranten nicht haben.
Zudem ist sogar noch eine weitere Englische Woche möglich, sofern der jüngste Corona-Ausbruch auch eine Absage des für Samstag (13.30 Uhr) angesetzten Spiels bei Fortuna Düsseldorf nach sich zieht. In Hamburg wird man darauf hoffen, dass sich die Situation bis zum Wochenende entspannt...
Titelfoto: IMAGO/Eibner/Bert Harzer