Denkwürdiges Topspiel: HSV ringt Hertha BSC nach Mega-Unterbrechung nieder!
Berlin - Ein extrem wichtiger Dreier: Der HSV hat das Zweitliga-Topspiel bei Hertha BSC mit 2:1 (0:0) gewonnen. Das Duell wurde allerdings überschattet von einer rund 30-minütigen Unterbrechung in der zweiten Hälfte.
Zur ersten Verzögerung kam es allerdings bereits vor dem Beginn: Die rund 20.000 (!) mitgereisten Gäste-Fans hüllten das Olympiastadion in Berlin mit etlichen Bengalos in dichten Rauch, sodass der Anpfiff einige Minuten auf sich warten ließ.
Mitte der ersten Hälfte traten die Zuschauer dann erneut in den Mittelpunkt: Im Rahmen der mittlerweile schon zur Tradition gewordenen Proteste gegen die DFL-Investorenpläne warfen sie gleich zweimal zahlreiche Tennisbälle auf den Platz.
Die 31. Minute setzte dem Ganzen schließlich die Krone auf: Erneut musste die Partie unterbrochen werden, da die Fahne von Linienrichter Sven Waschitzki-Günther auseinander gefallen war und Ersatz hermusste - kurios!
Fußball wurde in Berlin auch noch gespielt, und da waren die Rothosen, bei denen Knipser Robert Glatzel angeschlagen nur auf der Bank saß, der Führung zunächst deutlich näher. Bakery Jatta (1.), Andras Nemeth (17.) und Laszlo Benes (17.) verpassten diese jedoch.
Von der Alten Damen kam auf der anderen Seite indes nicht viel. Erst in der 42. Minute, als Haris Tabakovic einen Kopfball an den Pfosten setzte, zeigten sie sich mal gefährlich.
Miro Muheim bringt den HSV in Führung, Haris Tabakovic gleicht für Hertha BSC aus, Ludovit Reis trifft
Nach dem Wiederanpfiff war die zweite Hälfte gerade ein paar Minuten alt, als - wie sollte es auch anders sein - erneut etliche Tennisbälle flogen. Dieses Mal nahmen die Proteste allerdings kein Ende, sodass die Partie zunächst nicht weitergehen konnte.
Hertha-Coach Pal Dardai suchte sogar das Gespräch mit den Fans, um sie von weiteren Tennisballwürfen abzuhalten, während Schiedsrichter Daniel Schlager beide Mannschaften in die Kabinen beorderte.
Nach rund 30 Minuten Unterbrechung wurde die Partie schließlich wieder angepfiffen. Kurze Zeit später traf Miro Muheim zum 1:0 für die Hanseaten (57.), ehe Tabakovic für die Hausherren ausglich (62.).
In der 82. Minute schlugen die Gäste jedoch erneut zu: Nach starker Vorarbeit von Immanuel Pherai nickte der gerade erst eingewechselte Ludovit Reis zum 2:1 aus Sicht der Hamburger ein.
Anschließend stemmten sich die Hauptstädter noch mal gegen die drohende Niederlage, doch ohne Erfolg: Es blieb am Ende einer denkwürdigen Partie beim knappen Sieg für die Rothosen.
Erstmeldung: 22.02 Uhr, letzte Aktualisierung: 23.12 Uhr
Statistik zum Zweitliga-Topspiel zwischen Hertha BSC und dem HSV am 20. Spieltag
Hertha BSC - Hamburger SV 1:2 (0:0)
Aufstellung Hertha: Ernst - Kenny, Leistner, Kempf, Karbownik - Bouchalakis, Barkok, P. Dardai (60. Reese), Niederlechner (69. Prevljak), Winkler (60. Scherhant) - Tabakovic
Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - van der Brempt, Ramos, Ambrosius, Muheim - Meffert, Pherai (90.+4 Poreba), Benes (79. Reis) - Jatta (79. Königsdörffer), Nemeth (76. Glatzel), Dompé (90.+4 Suhonen)
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 60.000
Tore: 0:1 Muheim (57.), 1:1 Tabakovic (62.), 1:2 Reis (82.)
Gelbe Karten: Kempf (3), Leistner (5), Bouchalakis (4), Niederlechner (3), Scherhant (1) / Muheim (4), Pherai (2)
Titelfoto: Soeren Stache/dpa