Hamburg - Plötzlich Tabellenführer! Nach dem hart erkämpften 1:0-Heimerfolg im Topspiel gegen den 1. FC Köln grüßt der HSV mindestens bis Sonntagnachmittag vom Platz an der Sonne der 2. Bundesliga.

Zwar rissen die Hanseaten gegen den Effzeh keine Bäume aus, da die Domstädter aber nur eine "sehr, sehr überschaubare Leistung" zeigten (O-Ton Köln-Coach Gerhard Struber), reichte den Rothosen ein solider Auftritt.

"Wir sind zufrieden. Uns war vor allem wichtig, dass wir zu null spielen. Dafür haben wir viel gearbeitet. Wir wollten aggressiv sein und eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legen. Das war ein Arbeitssieg, aus meiner Sicht auch ein verdienter Sieg", resümierte Merlin Polzin (34) nach seinem ersten Spiel als richtiger Chefcoach.

In dieselbe Kerbe schlug auch Ransford Königsdörffer (23): "Es war ein zähes Spiel, aber am Ende ein verdienter Sieg für uns. Wir hatten mehr Zug zum Tor und haben uns mehr durchgesetzt. Das Spielglück lag auf unserer Seite."

Der Angreifer war es, dessen Elfmeter-Nachschuss in der 78. Minute den Unterschied machte. Polzin verriet hinterher: "Wir haben einen Kreis an Schützen, aber die Jungs sollen auf dem Platz die Verantwortung übernehmen, das zu entscheiden. Egal, wer am Ende am Punkt steht, ich habe keinerlei Zweifel, dass er den Ball dann versenkt."

Apropos Entscheidung: Polzin hatte sich etwas überraschend für Bakery Jatta (26) auf dem linken Flügel entschieden und nicht für Emir Sahiti (26). Der brachte nach seiner Einwechslung in der zweiten Hälfte deutlich mehr Energie als sein Vorgänger.

"Baka zeichnet sein Tiefgang aus, Emir das Eins-gegen-eins. Wir hatten verschiedene Dinge im Kopf, was passieren könnte, und haben uns letztlich für diese Konstellation entschieden", erklärte Polzin - der Sieg gab ihm letztlich recht.

Ein Lob sprach der 34-Jährige abschließend noch den Fans aus. "Es war eine richtig geile Energie im Volkspark, das hat die Jungs getragen", betonte der Coach - und ergänzte: "Es geht auch darum, diese Momente zu genießen."

Aus diesem Grund feierten Polzin und seine Kollegen auch mit den Spielern vor der Nordkurve: "Wir wollen als Trainerteam, zusammen mit der Mannschaft, für etwas stehen. Dazu gehört auch, sich bei den Fans zu bedanken. Es ist ja offensichtlich, was sie für eine Bedeutung für uns haben."