HSV-Pleite bei 96: Chancenwucher und ein ganz schwacher Schonlau
Hamburg - Das war ein ziemlich gebrauchter Abend aus Sicht des HSV: Nach der 0:1-Niederlage bei Hannover 96 war der Frust bei den Rothosen deutlich zu spüren.
Besonders den vergebenen Möglichkeiten im zweiten Abschnitt trauerten die Hanseaten hinterher: "Wir hatten genug Chancen, um hier zu gewinnen. Wir müssen einfach effizienter sein, um als Sieger vom Platz zu gehen", kritisierte Miro Muheim (26).
Coach Steffen Baumgart (52) schlug in dieselbe Kerbe: "Wir haben es sehr gut verteidigt, hatten aber nicht die Sauberkeit in der Offensive. Wir müssen unsere Möglichkeiten im Umschaltspiel besser nutzen und die Tore machen."
Zwar hatte 96 deutlich weniger hochkarätige Chancen, sie nutzten die eine große Gelegenheit per Elfmeter durch Jessic Ngankam (24) aber eiskalt aus. "Ob das Ergebnis gerecht oder nicht gerecht ist, interessiert am Ende keinen", brachte es Baumgart auf den Punkt.
Unglücksrabe bei der entscheidenden Szene war HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (30), der Ngankam in der 47. Minute im Strafraum ungestüm zu Fall brachte. "Ich treffe ihn am Bein. Der Junge ist clever und weiß, dass er dann fallen kann. Der Pfiff ist okay."
Bereits in Hälfte eins hatte Schonlau kurzzeitig im Mittelpunkt gestanden: Abseits des Balles hatte der Verteidiger den späteren Torschützen ohne erkennbaren Grund umgeschubst, dafür völlig zu Recht die Gelbe Karte gesehen - was sich noch rächen sollte ...
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau leistet sich völlig unnötigen Platzverweis
In der Nachspielzeit, als der HSV auf den Ausgleich drängte, erwischte der HSV-Kapitän Nicolo Tresoldi (20) unglücklich mit dem Ellbogen im Gesicht, flog dafür mit Gelb-Rot vom Platz.
"Ich wollte mich wegdrehen, damit nichts passiert. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich dafür runterschickt", kommentierte Schonlau.
So unglücklich die zweite Gelbe Karte auch zustande kam, so unnötig war die erste Verwarnung für den 29-Jährigen. Das darf dem Abwehrchef und Leistungsträger in der Form eigentlich nicht passieren.
Schlussendlich verloren die Hamburger so nicht nur ein Spiel, in dem sie zumindest einen Punkt hätten holen müssen, sondern auch ihren Kapitän für das kommende Duell mit Preußen Münster (31. August/13 Uhr).
Titelfoto: IMAGO/MIS