HSV-Neuzugang Sebastian Schonlau weiß: "Hier ist alles eine Nummer größer!"
Hamburg - Sebastian Schonlau (26) muss sich noch an die neue Umgebung gewöhnen: Beim Hamburger HSV ist alles eine Nummer größer als beim Liga-Konkurrenten SC Paderborn 07.
Mit Beginn der Leistungstest in der vergangenen Woche ist der 26-Jährige nun auch richtig beim HSV angekommen.
"Ich freue mich total, dass es jetzt geklappt hat", sagte er am Sonntag zwischen den beiden Trainingseinheiten. "Für den nächsten Step, den ich machen wollte, ist das genau das Richtige."
Dabei hatte der Rechtsfuß, dessen Wechsel bereits Mitte Mai verkündet wurde, auch Alternativen. Absteiger FC Schalke 04 soll genauso an dem 1,85 Meter großen Innenverteidiger interessiert gewesen sein, wie der 1. FC Köln, wo ab der kommenden Saison sein ehemaliger Trainer Steffen Baumgart an der Seitenlinie stehen wird.
"Es ist normal, dass man sich auch mit anderen Vereinen austauscht", erklärte Schonlau. "Aber ich wollte zum HSV. Das Verhältnis zu Steffen ist sehr gut, das ist kein Geheimnis." Beide hätten sich auch ausgetauscht, aber bei den Rothosen hatte er von Anfang an ein gutes Gefühl.
Die ersten Gespräche gab es bereits im vergangenen Sommer nach Paderborns Erstliga-Abstieg. "Danach ist der Kontakt nie abgerissen", verriet der 26-Jährige.
Für ihn besitzt der HSV immer noch eine riesige Strahlkraft. "Da steht Tradition dahinter, auch wenn der sportliche Erfolg ausblieb und die Ziele nicht erreicht wurden. Es ist immer noch ein großer Verein mit Ambitionen", beschrieb er seinen neuen Arbeitgeber, bei dem er einen Vertrag bis Juni 2024 besitzt.
Offene Trainerposition ließ Sebastian Schonlau bei Vertragsunterschrift kalt
Dabei war es dem Innenverteidiger relativ egal, dass bei seiner Unterschrift noch nicht klar war, wer die Nachfolge des entlassenen Daniel Thouine (46) antreten wird. "Der HSV steht für eine gewisse Art und Weise von Fußball und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Trainer kommt, der mir nicht liegt", gab Schonlau einen Einblick. "Das wurde mir auch so gesagt."
Mit Tim Walter als neuen Chefcoach (46) hat sogar einen großen Fürsprecher. "So wie es gekommen ist, bin ich sehr zufrieden." Beide hätten sich Anfang der vergangenen Saison beim Auswärtsspiel der Paderborner in Kiel kurz unterhalten. "Es war ein lockeres Hallo."
Beim HSV kam es für Schonlau aber nicht nur zum Wiedersehen mit Walter, sondern auch mit Klaus Gjasula (31). "Wir haben uns ausgetauscht, der Kontakt ist nie abgerissen", erklärte der diesjährige Neuzugang. "Trotz allem, auch wenn sein erstes Jahr nicht einfach verlief, hat er mir den HSV wärmstens ans Herz gelegt."
Dass nun auch der Druck ein anderer ist, als im beschaulichen Paderborn war dem 26-Jährigen durchaus bewusst. "Ich freu mich darauf. Es gehört dazu, auch mal nach einem schlechten Spiel beleidigt zu werden", wusste er. "Auch das ist Resonanz, die ich im positiven Sinne habe und mich in gewisser Weise pusht. Es darf aber nicht ausarten."
Sebastian Schonlau weiß, wie man aufsteigt
Mit dem SCP hat er bereits etwas geschafft, woran der HSV in den vergangenen drei Jahren gescheitert ist: den Aufstieg. "Man braucht ein gesundes Teamgefüge. Die Mannschaft ist extrem wichtig, es darf kein einzelner Spieler über dem anderen stehen. Und man muss lernen mit Rückschlägen umzugehen." Außerdem müsse man an sich glauben und stets weiter an sich arbeiten.
Da kommt es nicht ganz ungelegen, dass er die Anfangszeit alleine im Hotel verbringt."Meine Freundin ist noch beruflich in Paderborn, kommt aber so bald es geht nach." Und dann kann das Paar gemeinsam die Großstadt kennenlernen und den Trouble aufnehmen.
Titelfoto: Robert Stoll/TAG24