HSV nach Klassenunterschied gegen den VfB: "Das Ergebnis ist noch das Beste"
Hamburg - Ein Klassenunterschied - nichts anderes war es, was die Zuschauer im Relegations-Hinspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem HSV zu sehen bekamen.
Die Schwaben waren in allen Belangen das bessere Team, präsentierten sich nicht nur giftiger und zweikampfstärker, sondern auch deutlich reifer in der Spielanlage. Entsprechend hochverdient war die 0:3-Pleite aus Sicht der Gäste, die noch höher hätte ausfallen können.
"Stuttgart hat verdient gewonnen, das müssen wir anerkennen. Das Ergebnis ist heute noch das Beste, so ehrlich muss man sein", brachte es Sechser Jonas Meffert (28) nach Schlusspfiff auf den Punkt.
Das Unheil für die Rothosen nahm dabei schon nach 46 Sekunden seinen Lauf: Konstantinos Mavropanos (25) brachte die Hausherren nach einer Ecke per Kopf ganz früh in Führung - ein Nackenschlag für Hamburg.
"Das Spiel ist maximal unglücklich gestartet mit der ersten Ecke und dem ersten Gegentor", erklärte Keeper Daniel Heuer Fernandes (30), während Sportvorstand Jonas Boldt (41) urteilte: "Der frühe Rückstand hat etwas in unseren Köpfen gemacht."
Tatsächlich konnte der HSV dem VfB anschließend wenig bis gar nichts entgegensetzen, hatte stattdessen Glück, nicht noch mehr Gegentore zu bekommen. Heuer Fernandes parierte unter anderen einen Foulelfmeter von Serhou Guirassy (27).
HSV-Coach Tim Walter: "Wir schenken nichts ab, werden alles mobilisieren"
Im zweiten Abschnitt wollten die Hanseaten dann zurückschlagen, doch es kam ganz anders: Die Stuttgarter erhöhten durch einen Doppelschlag und Tore von Ex-Hamburger Josha Vagnoman (22) sowie Guirassy auf 3:0, spielten die Hamburger richtig her!
"Heute war es einfach ein absolut gebrauchter Tag. Es ist alles ungünstig gelaufen", resümierte Coach Tim Walter (47). Insbesondere das Zweikampfverhalten vor dem zweiten Treffer war ihm ein Dorn im Auge: "Das darf nicht passieren", kritisierte der Übungsleiter.
Die 69. Minute setzte dem "gebrauchten Tag" schließlich die Krone auf: Der kurz zuvor eingewechselte Anssi Suhonen (22) stieg Vagnoman mit gestrecktem Bein auf den Oberschenkel und sah die Rote Karte!
In den Schlussminuten vergab der VfB noch große Chancen auf den vierten Treffer, am deutlichen Ergebnis änderte das aber nichts - so braucht der HSV im Rückspiel am Montag ein "Wunder", wie es Boldt bezeichnete.
"Solange die Chance da ist, werden wir kämpfen. Wir werden niemals aufgeben", betonte Kapitän Sebastian Schonlau (28), während Walter unterstrich: "Wir schenken nichts ab, werden alles mobilisieren. Das ist der Charakter dieser Mannschaft" - die sich erheblich wird steigern müssen!
Titelfoto: Tom Weller/dpa