HSV muss herben Rückschlag hinnehmen: "Extrem enttäuschend"
Hamburg - Der HSV ist zurück auf dem Boden der Tatsachen: Nach der Euphorie der vergangenen Wochen war die 2:4-Heimpleite gegen Eintracht Braunschweig ein harter Realitätscheck.

"Wir haben ganz klar auf die Fresse bekommen. Ich weiß nicht genau, woran es gelegen hat. Ich glaube, wir waren einfach nicht mutig genug, nicht im Spiel mit dem Ball und auch nicht gegen den Ball. Wir haben verdient verloren", analysierte Daniel Elfadli (28) knallhart.
Auch Coach Merlin Polzin (34) wurde deutlich: "Was mich am meisten nervt, ist, dass wir es nicht geschafft haben, unseren Fußball auf den Platz zu bringen. Wir haben keine Verbindung zueinander hergestellt. Das ist extrem enttäuschend, gerade hier zu Hause."
Vor allem in der ersten Hälfte ließen die Hamburger vieles von dem vermissen, was sie zuletzt ausgezeichnet hatte. "Unser Pressing war nicht so griffig wie sonst. Das ist eigentlich eine Riesenstärke von uns", urteilte Doppeltorschütze Davie Selke (30) treffend.
Ransford Königsdörffer (23) sah es ähnlich: "Braunschweig war sehr griffig, wir waren in der ein oder anderen Situation nicht wach genug. Außerdem hat Braunschweig die Chancen besser zu Ende gespielt als wir."
HSV-Profis wollen Kopf nicht in den Sand stecken: "Muss ein Weckruf sein"

Den Kopf in den Sand stecken wollten die Hanseaten aber auch nicht. "Wir dürfen enttäuscht sein, das ist auch wichtig, aber es ist umso wichtiger, dass wir zusammenstehen und die nächsten Spiele wieder unsere Leistung bringen", verdeutlichte Elfadli.
Königsdörffer ergänzte: "Wir sind traurig, dass wir die Fans enttäuscht haben. Das muss ein Weckruf für uns sein, dass wir jedes Spiel 100 Prozent geben müssen."
Auch Keeper Daniel Heuer Fernandes (31) wollte die erste Heimpleite der Saison nicht zu hoch hängen: "Wir sind nach Siegen nicht verrückt geworden und werden es jetzt nach einer Niederlage auch nicht."
Polzin gab abschließend die Richtung vor. Der Coach unterstrich: "Der heutige Abend tut weh. Aber ab morgen geht es weiter, wir stehen zusammen und greifen nächste Woche wieder an."
Titelfoto: IMAGO/Lobeca