HSV-Machtkampf: Jonas Boldt verhängt Kontaktverbot für Michael Mutzel
Hamburg - Offener Machtkampf beim Hamburger SV! Sportvorstand Jonas Boldt (40) soll Sportdirektor Michael Mutzel (42) beim Zweitligisten degradiert haben.
"Michael ist seinem Führungsauftrag aus meiner Sicht nicht nachgekommen", sagte Boldt am Freitag nach Angaben von abendblatt.de und kicker.de. Demnach darf der 42-Jährige keinen Kontakt mehr zur Mannschaft und zum Trainerteam haben.
Er soll sich laut Boldt aber weiter als Sportdirektor um Transfers kümmern. Zuvor hatte es ein erwartetes Krisengespräch zwischen Boldt und Mutzel gegeben. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Vorgang werde es nicht geben, teilte der Verein auf Anfrage mit.
Mit Boldts Entscheidung endet vorerst ein Machtkampf in der sportlichen Führung des HSV. Zwischen dem 40-Jährigen und Mutzel soll es schon seit einigen Wochen Spannungen gegeben haben.
Dabei ging es um Trainer Tim Walter (46). Boldt stand zu ihm, auch als der HSV frühzeitig alle Aufstiegschancen verspielt zu haben schien.
Mutzel soll sich indes vom Trainer abgesetzt haben, spätestens nach dem 0:1 bei Holstein Kiel am 10. April.
Diese Fronten gibt es bei den HSV-Bossen
Auch das Verhältnis des Sportdirektors zur Mannschaft soll nicht mehr intakt gewesen sein. Durch die Serie von fünf Siegen nacheinander sprangen die Hamburger noch auf den dritten Tabellenplatz, scheiterten aber in der Aufstiegsrelegation am Bundesliga-16. Hertha BSC.
Angeblich stehen der HSV-Präsident und AG-Aufsichtsratsvorsitzende Marcell Jansen (36) und Boldts Vorstandskollege Thomas Wüstefeld hinter Mutzel. Anfang der Woche hatte der Aufsichtsrat Boldt und Wüstefeld (53) trotz deren laut Medien ebenfalls belasteten Verhältnisses das Vertrauen ausgesprochen. Zudem hatte Jansen betont, dass er sich eine Vertragsverlängerung mit Boldt über 2023 vorstellen könne.
Mutzel war 2019 von der TSG Hoffenheim gekommen. Dort war er drei Jahre lang Chefscout. Sein Kontrakt in Hamburg endet 2023. Ob er ihn nach der Degradierung noch erfüllt, ist derzeit offen.
Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa