HSV lässt Riesenchance liegen: Rothosen patzen auch gegen den KSC

Hamburg - In dieser Liga will wirklich niemand aufsteigen: Der HSV hat die Patzer der Konkurrenz nicht nutzen können und gegen den Karlsruher SC verdient mit 1:2 verloren.

Ein Sinnbild für das Duell zwischen dem HSV und dem KSC: Beide Mannschaften schenkten sich auf dem Feld nichts.  © Christian Charisius/dpa

Vor dem Anpfiff hatten die Hanseaten mit der Verkündung von Jean-Luc Dompés Vertragsverlängerung für Ekstase im Stadion gehört - das Spiel wurde der fulminanten Stimmung zunächst aber nicht gerecht.

In der 30. Minute hatte Karlsruhes Louey Ben Farhat nach einem Einwurf und einem einfachen Doppelpass an der Sechzehnerkante dann aber plötzlich zu viel Platz und traf mit einem platzierten Flachschuss in linke Eck aus dem Nichts zum 0:1.

Der HSV ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und schlug zurück: Davie Selke traf vom Punkt, nachdem Adam Karabec im Strafraum von Christoph Kobald ziemlich plump zu Fall gebracht worden war. Der Hamburger wollte den Pfiff zwar, eine klare Fehlentscheidung konnte der VAR aber nicht erkennen (42.).

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Komplett chaotisch wurde es schließlich in der Nachspielzeit: Marvin Wanitzek erzielte aus vermeintlicher Abseitsposition das 1:2, doch weil gleich mehrere Hamburger ihm die Kugel unfreiwillig vorgelegt hatten, entschied Schiri Florian Lechner nach minutenlanger Überprüfung korrekterweise auf Tor - was für ein Slapstick-Treffer (45.+4)!

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HSV gegen den KSC: Rothosen können zweite Heimniederlage nicht abwenden

Hängende Köpfe bei den HSV-Spielern: Die Rothosen ließen gegen den KSC eine Riesenchance liegen.  © WITTERS

Die zweite Hälfte hätte aus Sicht der Gastgeber beinahe ebenfalls mit einem Nackenschlag begonnen: Erst scheiterte Bambasé Conté an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes, dann traf Ben Farhat nur Sekunden später den Pfosten - zweimal Riesenglück für den HSV (50.).

Die Hausherren hatten ihrerseits zwar auch Abschlüsse, entweder war aber ein Karlsruher in letzter Sekunde zur Stelle, um den Schuss zu blocken, oder die Rothosen zielten einfach nicht genau genug.

So brach die Schlussphase an und der Elf von Merlin Polzin lief langsam die Zeit davon. Zwar traf Robert Glatzel in der 81. Minute noch den Pfosten, mehr gelang den Hanseaten in den letzten Minuten aber nicht mehr.

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Durch die zweite Heimniederlage in Folge verpassten die Hamburger die Riesenchance, sich von Tabellenplatz drei abzusetzen. Der Vorsprung auf den 1. FC Magdeburg beträgt bei noch drei Spielen weiterhin drei Zähler.

Statistik zum Zweitliga-Duell zwischen dem HSV und dem KSC

2. Bundesliga, 31. Spieltag

Hamburger SV - Karlsruher SC 1:2 (1:2)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Hefti, Hadzikadunic, Elfadli, Mikelbrencis (82. Baldé) - Meffert (71. Königsdörffer), Karabec (59. Pherai), Reis - Sahiti (82. Stange), Selke (71. Glatzel), Dompé

Aufstellung KSC: Weiß - S. Jung (88. Bormuth), Kobald, Beifus, Herold - Rapp, Jensen (88. Pinto Pedrosa), Burnic (64. Heußer), Wanitzek - Ben Farhat (64. Schleusener), Conté (84. Hunziker)

Schiedsrichter: Florian Lechner (Insel Poel)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Ben Farhat (30.), 1:1 Selke (42., Elfmeter), 1:2 Wanitzek (45.+4)

Gelbe Karten: Elfadli (9) / Beifus (6), Rapp (13), Burnic (13), Jensen (9), Heußer (5)

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Tabelle 2. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 1. FC Köln 31 46:36 54
2 Hamburger SV 31 66:40 53
3 1. FC Magdeburg 31 59:43 50
4 SV 07 Elversberg 31 56:35 49
5 SC Paderborn 07 31 52:42 49
6 Fortuna Düsseldorf 31 51:46 49
7 1. FC Kaiserslautern 31 52:48 49
8 Karlsruher SC 31 50:51 47
9 Hannover 96 31 37:33 46
10 1. FC Nürnberg 31 54:51 45
11 Hertha BSC 31 47:48 40
12 SV Darmstadt 98 31 52:48 39
13 FC Schalke 04 31 51:56 38
14 SpVgg Greuther Fürth 31 41:55 35
15 Eintracht Braunschweig 31 35:55 34
16 SSV Ulm 1846 31 32:38 29
17 SC Preußen Münster 31 31:41 29
18 SSV Jahn Regensburg 31 19:65 23

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Letzteres gilt auch für Rang 2. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Rang der Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse.

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