Hamburg - Das dürfte es mit der Torwartdiskussion beim HSV erst mal gewesen sein: Dass die Rothosen beim 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg überhaupt einen Punkt holten, hatten sie allein Daniel Heuer Fernandes (31) zu verdanken.

Der Schlussmann vereitelte etliche absolut hochkarätige Chancen der Franken, die problemlos auch sechs oder sieben Tore hätten schießen können - aber eben nur einmal an dem Deutsch-Portugiesen vorbeikamen.

"Wir hatten wenig Zugriff, haben zu viele Chancen zugelassen. 'Ferro' hat uns den Punkt gerettet, an ihn geht ein großes Lob", verdeutlichte Daniel Elfadli (27). Coach Steffen Baumgart (52) ergänzte: "Wir hatten zu viele Fehler im Spiel, aber einen Torhüter, der ein Gegentor lange Zeit verhindert hat."

Der 31-Jährige selbst wollte seine Leistung anschließend nicht zu hoch hängen: "Egal, wie viele Bälle man hält, es kann immer einer durchrutschen. Das ist ja dann auch passiert", analysierte er nüchtern.

Anschließend übte er deutliche Kritik am Auftritt seiner Teamkollegen: "Wir waren nicht aggressiv genug, und das ärgert mich einfach. Wir können froh sein, dass wir noch Unentschieden gespielt haben. Heute haben ein paar Dinge gefehlt."

Gerade in Sachen Balleroberung und Passspiel sah der Schlussmann Luft nach oben: "Wir waren in diesen Aspekten schon besser und brauchen das für unser Spiel, um mehr als einen Punkt mitzunehmen."

So frustriert der Keeper über den Auftritt seiner Mitspieler und die zwei verpassten Punkte auch war, so glücklich dürfte er aus persönlicher Sicht über diesen Sonntagnachmittag gewesen sein.

Mit dieser herausragenden Leistung dürfte er seinen Status als Stammkeeper erst einmal zementiert haben - bitter für Rivale Matheo Raab (25), der beim 1:2 im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg ebenfalls überzeugt hatte.

Zwar hatte Baumgart jüngst erklärt, dass es keine klare Nummer eins beim HSV mehr gebe, es dürfte aber nahezu ausgeschlossen sein, dass sich Heuer Fernandes nach diesem Auftritt zeitnah auf der Bank wiederfindet.