HSV kann den direkten Aufstieg nach Remis wohl abhaken: "Es tut weh"

Hamburg - Das war es dann wohl mit dem direkten Aufstieg: Nach dem 2:2 gegen den SC Paderborn 07 deutet vieles darauf hin, dass der HSV höchstens noch über die Relegation die Rückkehr in die Bundesliga realisieren kann.

Der HSV hat durch das 2:2 gegen Paderborn höchstwahrscheinlich die letzte Chance auf den direkten Aufstieg verspielt.
Der HSV hat durch das 2:2 gegen Paderborn höchstwahrscheinlich die letzte Chance auf den direkten Aufstieg verspielt.  © Marcus Brandt/dpa

Während der SV Darmstadt 98 am heutigen Samstag (20.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli bereits den Aufstieg perfekt machen kann, hat der 1. FC Heidenheim am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den 1. FC Magdeburg die Möglichkeit, den Vorsprung auf die Rothosen auf sechs Zähler auszubauen.

Entsprechend bedient waren die Spieler nach der Punkteteilung im ausverkauften Volksparkstadion: "Es tut weh, dass wir den Sieg nicht einfahren konnten", urteilte Robert Glatzel (29), der aber immerhin seine Drei-Spiele-Durststrecke mit dem Treffer zum 1:0 beendete.

Die Führung der Hausherren war dabei allerdings ziemlich schmeichelhaft, da der SCP in der Anfangsphase die klar bessere Mannschaft war und allein in den ersten beiden Minuten zwei Riesenchancen durch Sirlord Conteh (26) und Ex-HSVer Maximilian Rohr (27) hatte.

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"Es ist Woche für Woche das Gleiche: Die Gegner sind maximal motiviert. Das ist okay. Was nicht okay ist, ist, wie wir in die Partie reingekommen sind", kritisierte Kapitän Sebastian Schonlau (28), der nach nur 55 Sekunden auf der Linie retten musste.

Teamkollege Moritz Heyer (28) stimmte ihm zu: "Paderborn hat es zu Anfang sehr gut gemacht. Wir haben nicht klar hinten rausgespielt und die fußballerischen Lösungen gefunden" - der Ausgleich durch Julian Justvan (25) noch vor der Pause war daher auch mehr als leistungsgerecht.

HSV-Sechser Jonas Meffert: "Wir laufen dem Spielglück zurzeit hinterher"

Glückliche Gesichter sehen anders aus: HSV-Coach Tim Walter (47, vorne r.) tröstet Robert Glatzel (29) nach dem Schlusspfiff.
Glückliche Gesichter sehen anders aus: HSV-Coach Tim Walter (47, vorne r.) tröstet Robert Glatzel (29) nach dem Schlusspfiff.  © Marcus Brandt/dpa

Im zweiten Abschnitt war der HSV schließlich deutlich besser drin und ging durch Sonny Kittel (30) erneut in Führung. "Wir haben in beide Richtungen bedingungslos gearbeitet. Wir sind in die Zweikämpfe geflogen, haben die Zuschauer mitgenommen", analysierte Coach Tim Walter (47) treffend.

Ähnlich lobend äußerte sich Schonlau: "Wir haben uns mit maximaler Leidenschaft reingearbeitet und die Dinge umgesetzt, die wir machen wollten", unterstrich der 28-Jährige, während Keeper Daniel Heuer Fernandes (30) die "giftige" Zweikampfführung lobte.

Doch anstatt den Deckel mit dem dritten Tor draufzumachen, sorgte ein unnötiger Aussetzer für den Paderborner Ausgleich: Miro Muheim (25) foulte den aus dem Strafraum laufenden Florent Muslija (24) und der Gefoulte traf anschließend vom Punkt zum 2:2.

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"Wir kriegen einen Elfmeter, der so einfach nicht zustande kommen darf", monierte Schonlau. Sechser Jonas Meffert (28) verdeutlichte: "Das zweite Gegentor war sehr ärgerlich. Wir laufen dem Spielglück zurzeit irgendwie hinterher. Ich hoffe, dass wir es in den nächsten Spielen wiederfinden."

Das Schlussfazit gehörte allerdings Walter. Der 47-Jährige, der sich an der Seitenlinie einmal mehr hochemotional gezeigt und Gelb gesehen hatte, bilanzierte: "Mit dem Ergebnis sind wir nicht zufrieden, aber mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben" - Fußball ist und bleibt aber eben ein Ergebnissport.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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