HSV jubelt über extrem wichtigen Sieg, Vorstand Boldt vermeidet Walter-Bekenntnis
Hamburg - Tim Walter (48) riss die Arme hoch und grinste breit: Als der 2:0-Auswärtssieg des HSV beim 1. FC Nürnberg in trockenen Tüchern war, war dem Coach die Erleichterung anzusehen.
Vor dem Spiel hatten Gerüchte die Runde gemacht, der Verein habe bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern geführt. Mit dem Sieg zum Jahresabschluss stärkte der 48-Jährige zweifellos seine Position.
Lange Zeit deutete allerdings vieles darauf hin, dass die Rothosen, die seit August kein Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga für sich entscheiden konnten, auch bei den Franken nicht gewinnen würden.
Der FCN hatte sogar die besseren Chancen und traf allein dreimal Aluminium. Die Hanseaten wiederum hatten zwar auch ihre Möglichkeiten, so richtig druckvoll war das Spiel der Hamburger nach vorn aber nicht.
"Es ging heute viel hin und her, teilweise hat uns etwas die Klarheit gefehlt. Aber: Wir wollten es unbedingt - und das hat sich am Ende ausgezahlt!", bilanzierte Kapitän Sebastian Schonlau (29).
Nach späten Toren von Robert Glatzel (29, 80. Minute) und Jean-Luc Dompé (28, 90.+7) entschied der HSV das Spiel letztlich doch für sich - es war nicht nur der erste Erfolg in der Fremde seit Monaten, sondern auch ein extrem wichtiger Dreier für Walter.
HSV-Vorstand Jonas Boldt dementiert Gespräche mit Trainerkandidaten
Nach nur 15 Punkten aus den vergangenen elf Partien gehen die Hanseaten nun nicht nur mit einem Erfolgserlebnis in die Pause, sondern auch mit immerhin 31 Punkten - Schlagdistanz zur Tabellenspitze!
"Ich bin stolz auf die Jungs und unsere Fans. Für uns war es einfach wichtig, einen Sieg einzufahren, da wir mit unseren zuletzt gezeigten Leistungen nicht zufrieden waren", verdeutlichte Abwehrchef Schonlau.
Sportvorstand Jonas Boldt (41) resümierte: "Man hat schon gemerkt, dass die letzten Wochen nicht einfach waren, aber wir haben sehr fokussiert gearbeitet und viel Energie reingesteckt. Die Jungs haben nie aufgesteckt und am Ende auch verdient gewonnen."
Die angeblichen Gespräche mit möglichen Trainern dementierte der 41-Jährige. Ein Bekenntnis zu Walter vermied er allerdings auch: "Man muss gucken, ob wir auf dem richtigen Weg oder vom Weg abgekommen sind und was wir brauchen, um unser Ziel endlich mal zu erreichen."
So wenig eine Pleite das Aus von Walter besiegelt hätte, so wenig ist der Sieg vermutlich eine Garantie dafür, dass er seinen Job behalten darf. Das Ergebnis der angekündigten Hinrunden-Analyse in der kommenden Woche ist weiter offen.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa