HSV feiert Doping-Sünder Vuskovic! "Er ist immer noch einer von uns"

Hamburg - Er war allgegenwärtig! Obwohl der wegen Epo-Dopings gesperrte Abwehrspieler Mario Vuskovic (22) gar nicht anwesend war, bestimmte der HSV-Profi den ungefährdeten 4:1-Erfolg über Aufsteiger Preußen Münster.

Nach seinem Führungstreffer hält Robert Glatzel ein Trikot des gesperrten Mario Vuskovic in die Luft.
Nach seinem Führungstreffer hält Robert Glatzel ein Trikot des gesperrten Mario Vuskovic in die Luft.  © Gregor Fischer/dpa

Bereits vor der Partie hatten die Nordkurve mehrfach den Namen des Kroaten skandiert, als die HSV-Hymne lief, wurde ein Plakat mit seiner Nummer 44 und der Aufschrift "Free Vuskovic" gezeigt.

"Ich habe vor dem Spiel Gänsehaut gehabt", gab Kapitän Jonas Meffert (29) zu. "Was mit dem Jungen veranstatlt wird, ist unfassbar schlimm. Ich kann gar nicht sagen, wie leid mir das tut." Der 29-Jährige befürwortete daher die Aktionen der Fans und auch der Mannschaft. "Wir alle stehen hinter ihm", betonte er. "Weil jeder von uns weiß, was die Wahrheit ist."

Auf dem Rasen und daneben zeigte die Mannschaft ebenfalls geschlossen, dass sie weiterhin hinter ihrem Mitspieler steht. Zwar wurde dieses Mal auf Solidaritäts-Shirts verzichtet, dennoch betonten die Profis fast schon schwurhaft, dass Vuskovic noch immer einer von ihnen sei.

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In der Partie hatte sie dies bereits nach sechs Minuten gezeigt. Robert Glatzel (30) hatte per Kopf die Führung erzielt, war zur Bank gerannt und hielt ein Trikot des 22-Jährigen in die Luft. "Es tut mir unfassbar Leid für den Jungen", sagte der Torjäger nach der Partie, der kurz vor der Pause noch einen weiteren Treffer zum 3:0 folgen ließ (45.+1). "Ich habe Kontakt zu ihm und wir werden uns sicherlich etwas einfallen lassen", erklärte Glatzel.

Preußen Münster verkürzt, Moritz Heyer stellt alten Abstand her

Nach der Partie zeigte die Mannschaft ein Plakat mit der Aufschrit "Free Vuskovic".
Nach der Partie zeigte die Mannschaft ein Plakat mit der Aufschrit "Free Vuskovic".  © Gregor Fischer/dpa

Kurz zuvor hatten die Fans auf der Nordtribüne mehrere Banner mit der Aufschrift "HSV: Konsequent bleiben, weiter vollen Rückhalt zeigen. Entlastende Beweise und Unschuldsvermutung ignoriert. Ein Leben zu Unrecht ruiniert. #44 Eine Spielerkarriere zerstören, um euer kaputtes System zu schützen. F*** Nada und Cas." gezeigt. Eine klare Forderung, dem der Verein nachkommen wird, wie er immer betonte.

Die Partie war zu diesem Zeitpunkt bereits gelaufen, auch wenn Münster nach 57 Minuten durch einen Treffer von Torge Paetow kurzzeitig verkürzte. Der HSV schlug aber schnell zurück und stellte durch den gerade erst eingewechselten Moritz Heyer (29) den alten Abstand wieder her.

Dabei blieb es auch. Die Rothosen feierten einen ungefährdeten 4:1-Erfolg über harmlose Preußen und sorgten auch nach dem Abpfiff für Gänsehautmomente. Gemeinsam mit den Fans skandierten sie nun den Namen ihres Mitspielers und holten das Plakat mit der "Free Vuskovic"-Aufschrift in ihre Reihen.

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"Die Spieler hatten mit der Situation zu tun", gab Trainer Steffen Baumgart (51) offen zu. "Aber sie waren fokussiert auf das Spiel. Das haben sie gut gemacht. Wir sind eine große Familie, Mario ist ein Teil davon und wir sind weiterhin mit ihm. Der Sieg kann als kleines Geschenk für ihn gesehen werden."

Vuskovic selbst meldete sich kurz nach dem Abpfiff zu Wort und teilte auf Instagram ein Reel des Vereins, das die Choreografie zeigte. Dazu schrieb er "Danke" und versah den Beitrag mit einem Herzen und einer blauen Raute.

Die Statistik zum Zweitliga-Spiel zwischen dem Hamburger SV und Preußen Münster

2. Bundesliga, 4. Spieltag

Hamburger SV - Preußen Münster 4:1 (3:0)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - S. Hefti, Hadzikadunic, Muheim - Karabec (73. Poreba), Elfadli (61. Heyer), Meffert, Baldé (73. Richter), Pherai (61. Reis) - Glatzel (61. Selke), Königsdörffer

Aufstellung Münster: Schenk - ter Horst, Paetow, Frenkert, Kirkeskov - Bazzoli, Hendrix (82. Preißinger), Mees (72. Kyerewaa), M. Lorenz (72. Makridis) - Grodowski (82. Deters), Amenyido (72. Németh)

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Glatzel (6.), 2:0 Elfadli (26.), 3:0 Glatzel (45.), 3:1 Paetow (58.), 4:1 Heyer (64.)

Gelbe Karten: - / -

Beste Spieler: Elfadli, Glatzel / Schenk, Paetow

Titelfoto: Gregor Fischer/dpa

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