HSV-Fans erheben schwere Vorwürfe gegen RWE: "Noch nie so an die Eier gefasst"

Hamburg/Essen - Sie wollten ihr Team unterstützen, wurden aber gedemütigt! Zahlreiche Fans des Hamburger SV erhoben am Sonntag nach dem 4:3-Sieg im DFB-Pokal schwere Vorwürfe gegen den Drittligisten Rot-Weiss Essen.

Nach dem Spiel konnten die HSV-Fans mit der Mannschaft den Sieg feiern, vor der Partie wurden sie bei den Einlasskontrollen aber gedemütigt.
Nach dem Spiel konnten die HSV-Fans mit der Mannschaft den Sieg feiern, vor der Partie wurden sie bei den Einlasskontrollen aber gedemütigt.  © Federico Gambarini/dpa

Auf der Plattform "X" (ehemals Twitter) berichteten die Anhänger von Übergriffen bei Einlasskontrollen und machten ihrer Wut Luft.

Der HSV Supporters Club hatte bereits vor dem Anpfiff gepostet: "Über den Einlass zum Spiel müssen wir noch einmal sprechen. HSVerinnen, denen unter den BH gegriffen wird, stundenlanges Warten, während nur vereinzelt Leute in den Block gelassen werden. Noch immer warten Hunderte draußen."

Unter den betroffenen Fans war auch der ehemalige Vorsitzende des Supporters Club, Timo Horn. "Mir hat noch nie ein Mann so an die Eier gefasst wie heute in Essen. Meiner Frau in den BH gegriffen. Unfassbares Verhalten der Ordner", bestätigte er auf Twitter das fragwürdige Vorgehen der Ordner.

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Und was sagt RWE zu den schweren Vorwürfen? "Bei der Einlasskontrolle im Gästebereich wurden innerhalb der ersten 30 Minuten der Einlassphase neun pyrotechnische Gegenstände gefunden. Daraufhin, um den unerlaubten Einsatz von Pyrotechnik zu verhindern, wurden die Kontrollen noch einmal intensiviert, im Ergebnis konnten insgesamt 14 pyrotechnische Gegenstände, sechs passive Bewaffnungsgegenstände, neun Sturmhauben sowie ein Paar Quarzsandhandschuhe gefunden werden."

HSV-Fan-Gruppierungen beziehen Stellung zu erhobenen Vorwürfen

Rot-Weiss Essen rechtfertigt Kontrollen und verweist auf DFB-Konzept

Laszlo Benes (25, r.) schoss den HSV in der Verlängerung zum Sieg, für die Fans ist die Partie aber noch nicht vorbei.
Laszlo Benes (25, r.) schoss den HSV in der Verlängerung zum Sieg, für die Fans ist die Partie aber noch nicht vorbei.  © Federico Gambarini/dpa

Aber rechtfertigen die Funde das grenzüberschreitende Verhalten der Ordner?

Wie aus einem Statement der Fan-Gruppierung "Nordtribüne Hamburg" hervorgeht, wurde wohl nahezu allen männlichen HSV-Anhängern bei den Kontrollen in den Schritt gefasst. "Uns wurde berichtet, dass dabei teilweise ohne Ankündigung in den Intimbereich gefasst wurde. Frauen wurden von den Ordnerinnen aufgefordert, ihre BHs zu öffnen, um besser darunter fassen zu können."

Der Drittligist verwies in seinem Statement dazu auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Qualifizierungskonzept für den Sicherheits- und Ordnungsdienst, wonach die Überprüfungen durchgeführt wurden. Noch vor Ort soll die DFB-Sicherheitsaufsicht den Ordnungsdienst für seine Arbeit gelobt haben.

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Auch wenn bei den Kontrollen vereinzelt verbotene Gegenstände gefunden wurden, dürfte das noch lange nicht so ein grenzüberschreitendes Vorgehen rechtfertigen, erklärte der Förderkreis Nordtribüne. Die gesamten HSV-Fans, die in Essen vor Ort waren, wurden hier unter einen Generalverdacht gestellt und in ihrer Intimsphäre verletzt.

Sportlich hat der HSV die Partie in der Verlängerung gewonnen, für die Fans ist das Spiel aber noch lange nicht vorbei.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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