HSV-Fanhilfe übt scharfe Kritik und widerspricht der Polizei

Hamburg - Klare Worte! Nachdem zahlreiche Fans des HSV ihre Anreise zum Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf infolge eines Polizeieinsatzes in Kirchweyhe abgebrochen hatten, üben die Anhänger nun scharfe Kritik am Vorgehen der Beamten.

Am Sonntag hatte die Polizei in Kirchweyhe einen Zug mit Hunderten HSV-Fans gestoppt und stundenlang an der Weiterfahrt gehindert. (Symbolfoto)
Am Sonntag hatte die Polizei in Kirchweyhe einen Zug mit Hunderten HSV-Fans gestoppt und stundenlang an der Weiterfahrt gehindert. (Symbolfoto)  © DPA

In einem Statement, das die "Fanhilfe Nordtribüne" am heutigen Dienstag veröffentlichte, stellt die Fanszene die Verhältnismäßigkeit des stundenlangen Einsatzes, der erhebliche Beeinträchtigungen auf den Bahnverkehr in der Region hatte, infrage.

So seien nach einer Auseinandersetzung, bei der zwei Personen in einem Regionalzug zwischen Bremen und Osnabrück verletzt worden seien, Hunderte HSV-Fans an der Weiterfahrt gehindert und deren Identitäten festgestellt worden.

"Es drängt sich die Frage auf, ob die Identifizierung von einigen wenigen Zeug*innen das Festhalten und Feststellen von mehreren Hundert Personen mit den gravierenden Einschränkungen für den Bahnverkehr rechtfertigt", heißt es in der Mitteilung.

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Und weiter: "Geradezu offensichtlich ist die Frage, warum von mehreren Hundert potenziellen Zeug*innen, deren Identität über die vorliegenden Personalausweise zweifelsfrei festgestellt werden konnte, Fotos angefertigt werden mussten."

Bei einigen seien darüber hinaus Fotos von der Seite oder bestimmten Körperteilen gemacht worden. "So wie es bei Beschuldigten üblich ist. Diese Praxis wurde erst nach Intervention der Fanhilfe Nordtribüne eingestellt (...). Wir werden dieses gegen Fußballfans mittlerweile bekannte Vorgehen auch in diesem Fall juristisch überprüfen lassen."

HSV-Fanhilfe wirft der Polizei vor, Unwahrheiten zu verbreiten

Die HSV-Fanhilfe wirft der Polizei nicht nur ein unverhältnismäßiges Vorgehen, sondern auch die Verbreitung von Unwahrheiten vor. (Archivfoto)
Die HSV-Fanhilfe wirft der Polizei nicht nur ein unverhältnismäßiges Vorgehen, sondern auch die Verbreitung von Unwahrheiten vor. (Archivfoto)  © Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt

Vor allem kritisiert die Fanszene jedoch den Umstand, dass die Polizei falsche Angaben gemacht habe - mit deutlichen Worten!

"Fassungslos sind wir darüber, dass ein Sprecher der Polizei Niedersachsen gegenüber der Presse nachweislich Unwahrheiten verbreitet und so ursächlich dazu beigetragen hat, dass in der bundesweiten Berichterstattung das Bild von mehreren Hundert randalierenden HSV-Fans gezeichnet wird, welche auf wehrlose Fahrgäste einprügeln", kritisiert die Fanhilfe.

Konkret hatte die Bundespolizei angegeben, dass auch HSV-Fans an der Auseinandersetzung in dem Zug beteiligt gewesen seien, was laut der Fanszene jedoch keinesfalls der Wahrheit entspreche. Es steht nun also Aussage gegen Aussage ...

Titelfoto: DPA

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