HSV erstmals wieder auf dem Rasen: So lief der Trainingsauftakt der Rothosen
Hamburg - "Moin!", rief Tim Walter (47), Coach des HSV, den zahlreichen Fans zu, als er am Freitag um 13.57 Uhr bei strahlendem Sonnenschein den Rasen im Volkspark für die erste Trainingseinheit der neuen Saison betrat.
Der Übungsleiter wirkte gut gelaunt und voller Tatendrang. In seinem dritten Jahr, dem sechsten Zweitliga-Jahr der Hanseaten, soll es mit dem ersehnten Aufstieg in die Bundesliga endlich klappen.
Nicht minder motiviert gingen auch die Spieler die erste Einheit nach rund dreieinhalb Wochen Pause an. Mit dabei war nicht nur der frisch blondierte Robert Glatzel (29), sondern auch die Neuzugänge Guilherme Ramos (25), Immanuel Pherai (22) und Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali (27).
Während Andras Nemeth (20), Laszlo Benes (25), Rückkehrer Stephan Ambrosius (24) und teilweise auch Ramos und Glatzel ein individuelles Programm machten, gaben die Profis nach dem Warmmachen in einer Spielform direkt ordentlich Gas.
Sportvorstand Jonas Boldt (41) schaute sich das Spektakel dabei nicht nur an, sondern stand den anwesenden Pressevertretern auch Rede und Antwort - und unterstrich: "Es ist schön, dass wieder gekickt wird."
Zudem bestätigte er das Interesse am georgischen Abwehrtalent Saba Sazonov (21), der gerade bei der U21-EM im Einsatz ist. "Er spielt aktuell ein Turnier. Das beobachten wir intensiv. Alles andere wird sich zeigen."
HSV-Neuzugänge Öztunali und Pherai nehmen sich viel Zeit für die Fans
Viel lieber wollte Boldt aber über die Spieler sprechen, die hinter ihm auf dem Platz standen - so unter anderem Öztunali. "Er ist ein richtig guter Hamburger Junge. Wir haben immer Kontakt gehabt, uns ausgetauscht", erklärte er.
Auch zu Pherai äußerte sich der Vorstand. Der Niederländer habe zwar die Nummer zehn von Sonny Kittel (30) übernommen, sei aber "ein ganz anderer Spielertyp" als der gebürtige Gießener, so Boldt.
Anders als Kittel sind mit Glatzel und Mittelfeldmotor Ludovit Reis (23) zwei andere Leistungsträger beim HSV geblieben. "Sie wissen, dass der Weg hier noch nicht zu Ende ist", verdeutlichte der 41-Jährige.
"Zu Ende" war wenig später allerdings die erste Einheit der Hanseaten - jetzt schlug die große Stunde der Zuschauer, darunter Kult-Fan "Helm-Peter": Insbesondere Öztunali, Pherai und Trainer Walter nahmen sich viel Zeit, um alle Foto- und Autogrammwünsche zu erfüllen.
Als die Protagonisten bereits in der Kabine verschwunden waren, ließ sich ein Fan zum Abschluss noch zu einer kleinen Saisonprognose hinreißen. Er prophezeite: "Der HSV holt dieses Jahr die Meisterschaft, da bin ich mir ganz sicher."
Titelfoto: Christian Charisius/dpa