HSV-Drama! Rothosen nach Last-Minute-Sieg von Heidenheim in der Relegation
Sandhausen - Was für ein Drama! Der HSV wähnte sich nach einem 1:0-Sieg beim SV Sandhausen inklusive Platzsturm schon in der Bundesliga, muss nach einem Last-Minute-Sieg des 1. FC Heidenheim bei Jahn Regensburg jedoch in die Relegation gegen den VfB-Stuttgart.
Dabei brachte Flügelflitzer Jean-Luc Dompé die Hanseaten in der dritten Minute auf die Siegerstraße. Nach einer Flanke von Ransford Königsdörffer knallte der Franzose die Kugel aus rund sechs Metern mit einem Volley-Schuss unter die Latte - was für ein Beginn!
Anschließend entwickelte sich vor 12.320 Zuschauern im BWT-Stadion am Hardtwald - der Großteil darunter HSV-Anhänger - eine Partie, in der die Kurpfälzer trotz des bereits feststehenden Abstiegs ordentlich mitspielten.
Nichtsdestotrotz waren es zunächst die Gäste, die die besseren Chancen hatten. Sowohl Robert Glatzel (21. Minute) als auch Kapitän Sebastian Schonlau (28.) ließen den zweiten Treffer jedoch jeweils per Kopf liegen.
Nach rund 30 Minuten ließ die Elf von Coach Tim Walter allerdings nach, und stattdessen kamen die Hausherren immer besser rein. Die Folge waren dicke Gelegenheiten durch Janik Bachmann (33.) und Ex-HSVer Dennis Diekmeier (45.+1).
Von den Rothosen kam in dieser Phase nicht mehr viel, erst in der Nachspielzeit setzte Sonny Kittel wieder ein Ausrufezeichen, als er mit einer Direktabnahme an SVS-Keeper Patrick Drewes scheiterte (45.+2).
Sandhausen gegen den HSV: Auf Platzsturm folgt die große Trauer
Den zweiten Abschnitt begannen die Gäste allerdings mit einem Aluminiumtreffer! Ein abgeblockter Ball landete in der 48. Minute bei Moritz Heyer, der abzog und die Kugel an den linken Pfosten setzte.
Jubel brannte in dem Stadion erst sechs Minuten später auf, als die Fans auf den Rängen vom 0:1-Rückstand der Heidenheimer erfuhren - kurz darauf wurde der Jubel noch lauter, als der Jahn das zwischenzeitliche 2:0 nachlegte.
Die Hanseaten selbst waren indes bemüht, ihre eigenen Hausaufgaben zu erledigen. Viel kam dabei offensiv aber nicht herum, defensiv wurde die Walter-Elf allerdings auch nicht vor allzu große Probleme gestellt.
So ging das Duell ohne richtige Highlights - abgesehen von einer Riesenchance von Glatzel (87.) - zu Ende, und die HSV-Fans stürmten den Platz. Da war das Heidenheimer Spiel aber noch gar nicht beendet!
Und in Regensburg spielten sich verrückte Szenen ab: Erst kamen die Oberpfälzer zum 2:2 und in der neunten (!) Minute der Nachspielzeit auch noch zum 3:2. Damit schoss der FCH sich selbst in die Bundesliga und den HSV in die Relegation!
Die Statistik zum Saisonfinale zwischen dem SV Sandhausen und dem HSV
34. Spieltag
SV Sandhausen - Hamburger SV 0:1 (0:1)
Aufstellung SVS: Drewes - Dumic (65. Ganda), Zhirov, Diakhite - Diekmeier (60. Ajdini), Calhanoglu, Papela (82. Sicker), El-Zein, C. Kinsombi (82. Ademi), Bachmann - Evina (60. Pulkrab)
Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert, Kittel (87. Krahn), Benes (18. Suhonen) - Königsdörffer (72. Bilbija), Glatzel, Dompé
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Zuschauer: 12.320
Tore: 0:1 Dompé (3.)
Gelbe Karten: Ademi (2) / Suhonen (1), Kittel (4)
Beste Spieler: Calhanoglu, Bachmann / Meffert, Dompé
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa