HSV der große Verlierer des Spieltags: Coach Steffen Baumgart wird deutlich
Hamburg - Dieses Remis tut richtig weh! Für den HSV wäre beim 1:1 gegen Greuther Fürth deutlich mehr drin gewesen. Der Punktverlust schmerzt dabei in doppelter Hinsicht.
Durch den verpassten Sieg avancierten die Rothosen im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga zum absoluten Verlierer des Spieltags - von den Top fünf der Liga war das Team von Steffen Baumgart (52) das einzige, das nicht dreifach punkten konnte.
Sowohl der FC St. Pauli als auch Holstein Kiel, Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 machten ihre Hausaufgaben, nur die Hanseaten stolperten mal wieder. Die Konsequenz: der Absturz auf Rang vier und jetzt sieben Zähler Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz.
"Die Enttäuschung ist groß. Vor allem, weil mehr drin war", urteilte Baumgart nach dem Schlusspfiff sichtlich angefressen im "Sky"-Interview - und der Übungsleiter hatte damit recht.
Gerade in der zweiten Halbzeit waren die Hamburger drückend überlegen, schafften es aber nicht, nach Miro Muheims (26) Traumtor zum 1:0 (56. Minute) nachzulegen und den Deckel draufzumachen.
"Wir hätten noch ein bisschen energischer nach vorne spielen können, aber trotzdem hatten wir die Chancen, das Spiel zu entscheiden. Da müssen wir einfach kaltschnäuziger sein, dann sieht das am Ende ganz anders aus", analysierte der Torschütze.
HSV-Profi Miro Muheim nach erneutem Patzer: "Wir glauben weiter dran"
Am Fehlen von Robert Glatzel (30), der kurzfristig mit Oberschenkelproblemen ausgefallen war, wollte Baumgart den fehlenden Killerinstinkt vor dem Kasten nicht festmachen.
"Wir hatten ihn gerne dabeigehabt, das ist ja klar. Aber wenn er nicht kann, dann kann er halt nicht", verdeutlichte der gebürtige Rostocker mit Blick auf den 16-fachen Torschützen.
Während in der Offensive das gewisse Extra fehlte, machten die Hanseaten in der Defensive einen guten Job. "Wir haben nicht viel zugelassen, kriegen dann ein Traumtor gegen uns. Das ist bitter", sagte Muheim zum Ausgleich von Jomaine Consbruch (22, 77.).
Baumgart fasste die Gemengelage abschließend treffend zusammen: "Der Anspruch ist, dass wir Spiele gewinnen. Aber das tun wir nicht in der Häufigkeit, wie wir uns das vorstellen. Das ist für alle nicht zufriedenstellend."
Muheim wiederum blickte bereits auf das Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern (Samstag/13 Uhr) voraus: "Wir müssen uns jetzt auf das nächste Spiel konzentrieren und nicht so sehr auf das ganze Drumherum. Wenn wir das machen, haben wir noch alle Chancen. Wir glauben weiter dran."
Titelfoto: Heiko Becker/dpa