HSV-Coach Tim Walter warnt vor Osnabrück und sieht Glatzel in der Nationalelf
Hamburg - Nach dem Aufsteiger ist vor dem Aufsteiger: Am Freitag (18.30 Uhr) gastiert der HSV beim VfL Osnabrück. Die Rothosen wollen es bei den Niedersachsen besser machen als beim 1:2 gegen die SV Elversberg am vergangenen Samstag.
"In dem Spiel war das Momentum nicht auf unserer Seite, dennoch haben wir nicht alles richtig gemacht, sonst wäre das Ergebnis anders gewesen", unterstrich Chefcoach Tim Walter (47) auf der Pressekonferenz am Mittwoch.
Für das Spiel gegen den VfL forderte er von seiner Mannschaft mehr Präzision in der Offensive und mehr Konsequenz in der Defensive. "Wir wollen so agieren, wie in den ersten fünf Spielen. Das ist unser Anspruch", verdeutlichte der Übungsleiter.
Dass die Osnabrücker in der vergangenen Woche mit 0:7 bei Hannover 96 untergingen, habe für das Duell am Freitag keine Bedeutung: "Das ist ein komplett anderes Spiel. Jedes Spiel ist anders und muss gespielt werden. Das gilt für uns aber genauso", erläuterte Walter.
Möglicherweise werde der Tabellenletzte nach der herben Pleite zunächst etwas defensiver agieren, vermutete der 47-Jährige, ehe er einschränkte: "Aber was der Gegner macht, ist nicht unsere Baustelle. Wir konzentrieren uns auf uns."
Die Aufgabe an der altehrwürdigen Bremer Brücke sei für seine Mannschaft trotz der Tabellenkonstellation nicht zu unterschätzen: "Enges Stadion, Freitagabend, Flutlicht. Der Gegner wird versuchen, alles reinzuwerfen", warnte Walter.
HSV-Coach Tim Walter über Vorschlag von Béla Réthy: "Kann da nur mitgehen"
Über VfL-Coach Tobias Schweinsteiger (41), mit dem er einst in der Jugend des FC Bayern München zusammengearbeitet hatte, sprach Walter in den höchsten Tönen.
"Er hat mir sehr geholfen in meiner Anfangszeit bei Bayern und dafür schätze ich ihn sehr. Ich finde seinen Weg bemerkenswert. Er hat den Verein in die 2. Liga geführt und von daher: Chapeau!", bekräftigte der Chefcoach.
Mindestens genauso lobenswert sind die Leistungen von HSV-Knipser Robert Glatzel (29), der seit zwei Jahren Tore wie am Fließband für die Rothosen liefert. Zuletzt wurde der Stürmer von Kommentatoren-Legende Béla Réthy (66) sogar für die Nationalmannschaft vorgeschlagen.
Walter dazu: "Bobby hat sich sehr gut entwickelt und ich befürworte das natürlich, auch wenn er in der 2. Liga spielt. Er macht seine Tore und von daher kann ich da nur mitgehen. Das ist auch ein Lob für unsere Arbeit und freut mich sehr."
Anders als Glatzel werden Immanuel Pherai (22, gebrochener Zeh), Miro Muheim (25, Knöchelverletzung), Anssi Suhonen (22, Wadenbeinbruch) und Lukasz Poreba (23, Muskelfaserriss) am Freitag nicht dabei sein. Ob dem HSV die Wiedergutmachung trotzdem gelingt?
Titelfoto: Christian Charisius/dpa