HSV-Coach Tim Walter ist trotz Ergebniskrise entspannt: "Es gibt keine Zweifel"
Hamburg - Es zählt nur ein Dreier! Der HSV ist nach drei sieglosen Spielen in Folge im Nordderby gegen Hannover 96 (Samstag/13 Uhr) zum Siegen verdammt.
Von einer Krise wollte Chefcoach Tim Walter (47) auf der Pressekonferenz am Donnerstag jedoch nichts wissen: "Wir haben 50 Punkte und uns jeden einzelnen davon hart erarbeitet. Letztes Jahr hätten wir uns über diese Ausgangssituation sehr gefreut."
In der vergangenen Saison standen die Rothosen nach 26 Partien gerade mal bei 42 Zählern, letztlich ging es in die Relegation - auf dem dritten Platz stehen die Hanseaten auch aktuell. "Es gibt keine Zweifel. Wir können alles aus eigener Kraft schaffen", verdeutlichte der Übungsleiter.
Sorgen, dass seine Mannschaft den Aufstieg erneut verpasse, habe er keineswegs. Gleichzeitig erklärte er: "Die 2. Liga ist eine harte Liga. Es gibt keine Tür, um in die Bundesliga zu kommen, sondern es ist eine Treppe, auf der man Schritt für Schritt gehen muss. Und das wollen wir."
Die vielen individuellen Fehler in den vergangenen Wochen hätten darauf auch keinen Einfluss, unterstrich der 47-Jährige. "Fehler gehören dazu. Das ist auch unser Spiel. Wir sind eine Mannschaft, wir machen alles zusammen. Ich vertraue meinen Jungs zu 100 Prozent."
Mit zwei Punkten aus den vergangenen drei Spielen ist aber natürlich auch Walter nicht zufrieden. "Wir wollen natürlich bessere Ergebnisse erzielen. Wir müssen uns mehr für unseren Aufwand belohnen, das haben wir uns auch für Samstag auf die Fahne geschrieben", so der Fußballlehrer.
Hinter HSV-Flügelflitzer Jean-Luc Dompé steht ein großes Fragezeichen
Mit 96 warte allerdings eine harte Nuss auf sein Team. "Das ist eine gute Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern, gerade in der Offensive. Wir wollen trotzdem das Spiel bestimmen und die Kontrolle haben", bekräftigte er.
Ob der Trainer bei diesem Vorhaben auf Flügelflitzer Jean-Luc Dompé (27) zurückgreifen kann, ist fraglich - der Franzose plagt sich mit Sprunggelenksproblemen herum.
Beim 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf wurde er vergangene Woche von "Sorgenkind" Sonny Kittel (30) vertreten, der nach ganz schwachen Monaten eine starke Leistung zeigte: "Er hätte auch so von Anfang an gespielt, weil er sich das verdient hat. Wir freuen uns, dass er wieder da ist", machte Walter deutlich.
Angesprochen auf Ransford-Yeboah Königsdörffer (21), der im Hinspiel nach einem 70-Meter-Solo in der Nachspielzeit zum Sieg getroffen hatte, entgegnete der HSV-Coach: "Das darf er gern wieder so machen."
Generell werde seine Mannschaft "alles dafür tun, dass es ein Fußballfest wird" - schöne Aussichten für die 57.000 Zuschauer im erneut ausverkauften Volksparkstadion!
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa