HSV-Coach Steffen Baumgart warnt vor Schlusslicht Osnabrück: "Sehr viel Mentalität"
Hamburg - Zweiter Auftritt des HSV unter Neu-Trainer Steffen Baumgart (52): Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) laufen die Hanseaten erneut im heimischen Volkspark auf, empfangen den Tabellenletzten VfL Osnabrück.
Dass die Rothosen auf dem Papier der klare Favorit sind und alles andere als ein Heimsieg gegen das Schlusslicht eine Enttäuschung wäre, erkannte der Trainer auf der Pressekonferenz am Freitag an - mehr aber auch nicht.
"Ich habe natürlich den Anspruch, dass wir gewinnen. Aber wir müssen eine starke Leistung bringen, um gegen so einen Gegner bestehen zu können. Dazu gehört einfach harte Arbeit", verdeutlichte der 52-Jährige.
Von einem "kleinen Gegner" wollte der gebürtige Rostocker nichts wissen. "Sie bringen sehr viel Mentalität mit. Das ist ein Zweitligist, der uns alles abverlangen wird", unterstrich er.
Insbesondere für sein Gegenüber, Uwe Koschinat (52), hatte Baumgart warme Worte übrig: "Uwe ist ein sehr klarer Trainer. Wer ihn kennt, weiß, dass er sehr akribisch arbeitet und Schwächen beim Gegner erkennt. Er kann eine Mannschaft und einen Verein entwickeln."
Für seine eigene Mannschaft komme es zunächst einmal darauf an, Mentalität zu zeigen. "Wir müssen erst mal die Laufbereitschaft bringen, bevor wir über Abläufe und so weiter sprechen. Fußball ist eine Kampfsportart, in der du dich Mann gegen Mann durchsetzen musst."
Matheo Raab steht erneut im Tor, Jean-Luc Dompé kehrt zurück
Nach der ersten vollen Trainingswoche unter seiner Regie stellte der Coach seinem Team ein gutes Zwischenzeugnis aus: "Die Jungs sind sehr offen und verstehen, wo wir hinwollen. Es geht vor allem um das Herausspielen von hinten, das stelle ich mir ein bisschen anders vor. Offensiv laufen schon viele Dinge gut."
Apropos "gut": Keeper Matheo Raab (25) habe es beim 1:0-Heimsieg gegen die SV Elversberg seiner Ansicht nach auch "gut" gemacht - deshalb wird der Schlussmann auch gegen Osnabrück im Kasten stehen.
Wieder mit von der Partie ist auch Jean-Luc Dompé (28), der zuletzt gefehlt hatte - ob der Franzose in die Startelf zurückkehrt und Torschütze Ransford-Yeboah Königsdörffer (22) wieder auf die Bank muss, ließ Baumgart offen.
Der 52-Jährige sagte mit Blick auf Dompé: "Bei mir gibt es keine Stammspieler. Nur weil er wieder da ist, heißt es nicht, dass wir jetzt mit den Stühlen rücken. Bis Sonntag lasse ich es mir offen, wer aufläuft." 80 Prozent der Elversberg-Startelf würden aber auf jeden Fall erneut beginnen, so der Fußballlehrer.
Eines dürfte klar sein: Der Trainer wird im wohl ausverkauften Volksparkstadion wieder mit voller Leidenschaft an der Seitenlinie dabei sein. Ein Problem gibt es dabei aber: "Die Coachingzone ist zu klein", betonte Baumgart abschließend.
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa