HSV-Coach Steffen Baumgart schießt nach Vorfall scharf gegen St. Pauli

Hamburg - Klare Worte! Steffen Baumgart (52) hat nach dem 1:0-Derbysieg seines HSV scharf gegen den FC St. Pauli geschossen. Grund war ein Vorfall vor dem Anpfiff.

HSV-Coach Steffen Baumgart (52) war nach der Rudelbildung beim Aufwärmen mächtig angefressen wegen des Verhaltens der St.-Pauli-Akteure.
HSV-Coach Steffen Baumgart (52) war nach der Rudelbildung beim Aufwärmen mächtig angefressen wegen des Verhaltens der St.-Pauli-Akteure.  © Marcus Brandt/dpa

Während des Aufwärmens war es kurzzeitig zu einer Rudelbildung zwischen Spielern und Betreuern beider Mannschaft gekommen. Die Situation konnte erst nach einigen Minuten beruhigt werden.

Auslöser war, dass die Braun-Weißen, in Person von Kapitän Jackson Irvine (31), in die Hälfte der Hausherren gelaufen und dort mit einem Mitglied des HSV-Teams kollidiert waren - bereits im Hinspiel hatte es einen ähnlichen Vorfall gegeben.

Grund genug für den 52-Jährigen, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel heftig gegen den FCSP zu ledern: "Das ist Absicht. Ich bin 30 Jahre dabei und eines steht fest: In meiner Hälfte hat keiner was zu suchen. Das ist auch eine Frage von Respekt."

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Über den Auftritt seiner Mannschaft sprach der Übungsleiter aber auch: "Ich glaube, der Sieg war verdient. Die Jungs sind nach den Rückschlägen dran geblieben und haben sich belohnt."

Mit Blick auf die überragende Stimmung im Volkspark verdeutlichte der gebürtige Rostocker mit einem Augenzwinkern: "Da bekommt man ein Gefühl für norddeutsche Emotionen."

HSV-Siegtorschütze Robert Glatzel über Treffer: "Unbeschreibliches Gefühl"

HSV-Siegtorschütze Robert Glatzel (30, M.) war nach dem Erfolg gegen St. Pauli bester Laune, aber auch realistisch.
HSV-Siegtorschütze Robert Glatzel (30, M.) war nach dem Erfolg gegen St. Pauli bester Laune, aber auch realistisch.  © Marcus Brandt/dpa

Besonders emotional wurde es in der 85. Minute, als Robert Glatzel (30) nach einem Patzer von FCSP-Keeper Nikola Vasilj (28) zum Sieg einköpfte - das Volksparkstadion explodierte!

"Das Tor in diesem Moment zu machen, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Davon träumt man als Fußballer! Heute muss gefeiert werden", unterstrich der Torschütze. Kapitän Sebastian Schonlau (29) betonte: "Was zuletzt auf uns eingeprasselt ist, war schon hart. Deswegen muss man das Ganze jetzt genießen."

Ludovit Reis (23) schlug in die gleiche Kerbe, lobte: "Wir haben einfach immer weiter gemacht und nie aufgegeben! Das ganze Stadion, die Mannschaft und die Fans waren heute eine Einheit! Ein ganz wichtiger Sieg für uns. Die Stadt ist blau-weiß-schwarz!"

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So groß die Euphorie auch war, die Mini-Chance auf den Aufstieg ist durch den parallelen 3:1-Sieg von Fortuna Düsseldorf nicht größer geworden. "Wir sollten uns nicht zu viel Aufstiegshoffnungen machen. Wir müssen unsere restlichen Spiele gewinnen und dann schauen, was dabei herauskommt", so Glatzel.

Vier Punkte Rückstand, das deutliche schlechtere Torverhältnis - die Hoffnung des HSV ist angesichts von nur noch zwei Partien eine kleine. Das tat der Stimmung nach dem Derbysieg und der Stadtmeisterschaft aber keinen Abbruch.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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