HSV-Coach Steffen Baumgart äußert sich vor Saisonabschluss zu seiner Zukunft
Hamburg - Faktisch geht es um nichts mehr, doch Trainer Steffen Baumgart (52) gibt sich vor dem Saisonabschluss des HSV gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag/15.30 Uhr) kämpferisch.
"Die Jungs wollen sich rehabilitieren und eine deutliche bessere Leistung zeigen", verdeutlichte der gebürtige Rostocker auf der Pressekonferenz am heutigen Freitag mit Blick auf die 0:1-Pleite in Paderborn, die in der Vorwoche den Nicht-Aufstieg besiegelt hatte.
Dass er seine Spieler für die letzte Partie der Saison "hochfahren" müsse, glaubt der 52-Jährige nicht. Immerhin könnten die Hanseaten noch einen vereinsinternen Rekord aufstellen: Aktuell stehen sie bei elf Heimsiegen in diesem Jahr, zwölf gelangen ihnen in der 2. Liga noch nie.
Baumgart trifft dabei an der Seitenlinie auf FCN-Trainer Cristian Fiél (44), mit dem er in der Saison 2002/03 beim 1. FC Union Berlin zusammengespielt hatte.
"Ich freue mich auf Fielo, nicht nur, weil wir zusammen gespielt haben, sondern auch, weil wir zwischendurch immer mal wieder guten Kontakt hatten."
Die Arbeit des 44-Jährigen bewertet er trotz der enttäuschenden Saison positiv. "Ich finde seine Entwicklung als Trainer richtig gut. Die letzten Ergebnisse waren nicht so gut, aber wie sie es mit der jungen Truppe über weite Strecken gemacht haben, war sehr gut", urteilte er.
Die Situation in Nürnberg sei vergleichbar mit der beim HSV: "Die Ergebnisse waren zwar nicht so gut, aber die Leistung war nicht so schlecht, wie sie oft gemacht wird. Das kennen wir ja von hier", unkte Baumgart.
HSV-Coach Steffen Baumgart hat vor nächster Saison "viele Fragezeichen"
Trotz allem ist auch der 52-Jährige über den Ausgang dieser Saison nicht glücklich. "Wir haben unser Ziel nicht erreicht, das steht außer Frage. Ich bin nicht zufrieden, auch mit meiner persönlichen Ausbeute nicht", unterstrich er.
Für die kommende Saison erneuerte der Trainer seine Aussage, "angreifen" zu wollen. "Ich habe meinen Vertrag nicht unterschrieben, um Trainer in der 1. Liga, sondern um Trainer beim HSV zu sein und mit diesem Verein aufzusteigen", kommentierte er Spekulationen um ein vorzeitiges Aus.
Was den Kader betrifft, wollte Baumgart den Umfang des notwendigen Umbruchs (noch) nicht bewerten: "Wir haben viele Fragezeichen im Kader, mit Ausstiegsklauseln und so weiter. Das wäre viel Mutmaßung und würde zu nichts führen", erläuterte der Coach.
Absehen davon äußerte sich der Übungsleiter auch zum Doping-Prozess gegen Mario Vuskovic (22), der am vergangenen Dienstag und Mittwoch stattgefunden hatte. "Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis und gehen auch fest davon aus. Wir können uns alle nicht vorstellen, in was für einer Situation er ist."
Übrigens: Gegen Nürnberg nicht dabei sind die angeschlagen Ignace van der Brempt (22) und Dennis Hadzikadunic (25). Hinter Kapitän Sebastian Schonlau (29) und Immanuel Pherai (23) steht noch ein Fragezeichen.
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa