Hamburg - Ein Statement! Der HSV hat mit 3:1 beim Karlsruher SC gewonnen - und Interimstrainer Merlin Polzin (34) sehr viele Argumente dafür gesammelt, noch länger auf der Bank der Rothosen sitzen zu dürfen.
"Wir wollten zeigen, dass wir Mut und Überzeugung in unsere eigenen Stärken haben. Das haben die Jungs gerade in der ersten Hälfte sehr gut umgesetzt", resümierte der 34-Jährige nach dem Abpfiff treffend.
Zwar stand es zur Pause "nur" 1:1, vor allem in der ersten halben Stunde zeigten die Hanseaten aber einen offensiv sehr engagierten und defensiv äußerst stabilen Auftritt - ganz anders als in den letzten Wochen unter Baumgart.
Und: Anders als so oft in dieser Saison gaben die Hamburger das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht aus der Hand, sondern entschieden es mit Toren zu den richtigen Zeitpunkten für sich - im Stile einer Spitzenmannschaft
"Es ist nie leicht nach einem Trainerwechsel. Du fühlst dich immer verantwortlich als Spieler. Die Aufgabe war jetzt aber, das Spiel zu gewinnen. Wenn das dann gelingt, tut das einfach gut", verdeutlichte Kapitän Sebastian Schonlau (30).
HSV-Kapitän Schonlau lobt Polzin: "Er wollte Lockerheit wieder reinkriegen"
Angesprochen auf Polzin betonte der Abwehrchef: "Er wollte ein Stück Lockerheit wieder reinkriegen. Wir sollten einfach kicken und frei sein. Das ist ja auch das, was uns stark macht. Und das ist uns heute gut gelungen."
Durch den Sieg sprangen die Rothosen in der verdammt engen 2. Bundesliga von Platz zehn auf zwei: "Das ist verrückt. Heute gucken wir natürlich gerne auf die Tabelle. Der zehnte Platz hatte aber ähnlich wenig auszusagen wie jetzt der zweite", gab Schonlau zu bedenken.
Und Polzin? Haben die Hanseaten mit ihm den passenden Trainer etwa schon in den eigenen Reihen? "Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Woche mit der Mannschaft zu arbeiten. Ich habe Bock, weiter mit den Jungs erfolgreich zu sein", signalisierte der 34-Jährige seine Bereitschaft.
Zwar soll der HSV bereits intensive Gespräche mit Bruno Labbadia (58) führen, "Sky"-Experte Torsten Mattuschka (44) würde ein Festhalten an Polzin aber durchaus begrüßen. "Wie der HSV hier heute angefangen hat, war richtig gut, sehr stabil. Ich bin gespannt, ob Stefan Kuntz die Eier hat, ihn zum Chef zu machen", erklärte er.