Ex-St.-Pauli-Talent entreißt der U21 des HSV in der Nachspielzeit die Meisterschaft
Hamburg/Lübeck - Sie hätten es sich verdient gehabt! Die U21 des Hamburger SV hat in letzter Sekunde die Meisterschaft in der Regionalliga Nord aus der Hand gegeben.
Die Mannschaft von Trainer Pit Reimers (39) war als Tabellenführer in den letzten Spieltag gegangen und benötigte im Heimspiel gegen den SC Weiche Flensburg "nur" einen Zähler zur Meisterschaft.
Bis in die Nachspielzeit sah es auch so aus, als würde selbst die 0:2-Niederlage nach Toren von Marcel Cornils (14. Minute) und Jonah Gieseler (90.) reichen, doch ein Treffer im Parallelspiel stellte alles auf den Kopf.
Der VfB Lübeck, der aufgrund des Verzichts des HSV als Aufsteiger in die dritte Liga bereits feststand, biss sich lange Zeit bei Eintracht Norderstedt die Zähne aus. Doch in den letzten Atemzügen der Partie gelang ausgerechnet Ex-St.-Pauli-Talent Felix Drinkuth der erlösende Treffer für die Marzipan-Städter, die damit die Meisterschaft feiern konnten.
Die Enttäuschung bei den Hamburger war nach Abpfiff umso größer, aber sie spürten auch Stolz. "Auch wenn heute logischerweise die Enttäuschung überwiegt, wollen wir nicht unerwähnt lassen, was das für eine herausragende Saison von unserer U21 war. Ihr habt einen überragenden Job gemacht und könnt stolz auf euch sein", twitterte der Account der HSV Young Talents.
U21 des Hamburger SV droht der Zerfall
Mit einem Durchschnittsalter von 19,9 Jahren spielten die HSV-Talente eine überragende Saison, die eine Krönung verdient gehabt hätte. Aufgrund der finanziellen Auflagen war allerdings frühzeitig bekannt gegeben worden, dass der Verein auf ein mögliches Aufstiegsrecht verzichten würde.
Nun droht dem Team der Zerfall. Neben Trainer Reimers, der von höherklassigen Vereinen umworben wird, stehen auch zahlreiche Spieler vor dem Absprung.
So sind beispielsweise mehrere Dritt- und auch Zweitligisten sowie Teams aus dem Ausland an Kapitän Jonah Fabisch (21) interessiert. Gleiches gilt für Daouda Beleme (22), der mit 17 Toren der erfolgreichste HSV-Akteur in der Regionalliga war. Beide Spieler müssen das Team aufgrund der Altersregelung verlassen, haben bei den Profis aber kaum Aussicht auf Einsatzzeiten.
Vielleicht machen es die Zweitliga-Kicker des HSV am Sonntag besser und schaffen mit Schützenhilfe aus Sandhausen noch den direkten Aufstieg in die erste Liga.
Titelfoto: IMAGO / Lobeca