Elfer-Krimi und medizinischer Notfall! HSV entscheidet Zitterpartie gegen Arminia Bielefeld für sich
Bielefeld - Ein hartes Stück Arbeit: Der HSV ist durch einen 5:4-Sieg nach Elfmeterschießen gegen Arminia Bielefeld ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die Partie wurde zwischenzeitlich durch einen medizinischen Notfall überschattet.
Das Duell begann gar nicht schlecht aus Sicht der Gäste: In der sechsten Minute scheiterte Levin Öztunali mit einem strammen Schuss an DSC-Torwart Jonas Kersken, dann setzte Ransford-Yeboah Königsdörffer den Abpraller über den Kasten.
Klingeln sollte es aber schließlich auf der anderen Seite: Einen Abschluss von Nassim Boujellab konnte HSV-Keeper Matheo Raab noch an den Pfosten lenken, beim Nachschuss von Nicklas Shipnoski war der Schlussmann aber chancenlos - 1:0 für die Arminia (11.).
Anschließend verflachte die Begegnung. Die Hausherren konzentrierten sich mit der Führung im Rücken auf die Defensive, während den Hanseaten nicht viel einfiel - zu pomadig, zu uninspiriert war der Auftritt der Elf von Coach Tim Walter.
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte konnten die Hamburger noch mal ein wenig Druck aufbauen. Gute Chancen von Immanuel Pherai (38.) und Königsdörffer (39.) sorgten jedoch nicht für den Ausgleich.
Arminia Bielefeld gegen den HSV: Joker Bakery Jatta sorgt für Verlängerung
In den zweiten 45 Minuten bot sich den Zuschauern in der ausverkauften SchücoArena dasselbe Bild: Die Rothosen waren bemüht, ließen im Spiel nach vorn aber die nötige Durchschlagskraft vermissen.
So dauerte es bis zur 65. Minute, bis die Gäste mal wieder so richtig gefährlich wurden: Einen satten Schuss von Linksverteidiger Miro Muheim parierte der überragende Kersken erneut bärenstark.
Wenig später brach bereits die Schlussphase des Flutlicht-Duells an - und der HSV glich aus: Nach einer Flanke von Muheim stieg der gerade erst eingewechselte Bakery Jatta hoch und traf per Kopf zum 1:1. Dieses Mal sah Kersken nicht gut aus (77.).
Anschließend entwickelte sich eine turbulente Schlussphase, in der beide Teams - allen voran aber die Hausherren - dicke Chancen auf den Sieg vergaben. So ging die Partie schließlich in die Verlängerung.
Notfall unterbricht die Partie, Entscheidung im Elfmeterschießen
Diese wurde zunächst von einem medizinischen Notfall auf der Tribüne überschattet: Beide Teams standen bereits für den 30-Minuten-Nachschlag in den Startlöchern, als es auf der Haupttribüne zu dem Vorfall kam.
Unter einer Sichtschutzplane kümmerten sich Mediziner um einen erkrankten Fan, auch die Teamärzte beider Mannschaften leisteten Hilfe.
Nach einigen Minuten wurde der Zuschauer unter dem Applaus der rund 26.500 Menschen im Publikum abtransportiert. Dann startete die Verlängerung, in der keines der beiden Teams das Spiel auf seine Seite ziehen konnte.
So musste die Entscheidung letztlich im Elfmeterschießen fallen, in der die Hanseaten das bessere Ende für sich hatten und ins Pokal-Achtelfinale einzogen.
Die Statistik zum Pokalduell zwischen Arminia Bielefeld und dem HSV
DFB-Pokal, 2. Runde
Arminia Bielefeld - Hamburger SV 4:5 n. E. (1:1, 1:1, 1:1, 1:0)
Aufstellung Bielefeld: Kersken - Lannert, Schneider, Großer, Oppie - Özkan (46. Wörl), Schreck (83. Mizuta), Boujellab - Sarenren Bazee (17. Yildirim), Wintzheimer (83. Klos), Shipnoski (70. Gohlke)
Aufstellung HSV: Raab - Mikelbrencis, Ambrosius (75. Ramos), Hadzikadunic, Muheim - Poreba (102. Krahn), Pherai, Benes - Königsdörffer (109. Heyer), Nemeth (62. Glatzel), Öztunali (75. Jatta)
Schiedsrichter: Robert Kampka (Köln)
Zuschauer: 26.561
Tore: 1:0 Shipnoski (11.), 1:1 Jatta (77.)
Elfmeterschießen: 1:2 Benes, Klos verschießt, 1:3 Muheim, 2:3 Gohlke, 2:4 Glatzel, 3:4 Mizuta, Kersken hält von Krahn, 4:4 Großer, 4:5 Heyer, Raab hält von Wörl
Gelbe Karten: Oppie (1), Özkan (1), Boujellab (2), Gohlke (1) / Hadzikadunic (1), Ramos (2), Muheim (1), Glatzel (1), Königsdörffer (1)
Beste Spieler: Kersken, Boujellab / Ambrosius, Jatta
Erstmeldung: 31. Oktober, 23.01 Uhr. Aktualisiert: 23.45 Uhr
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa